Erding:Carsharing Erding wieder in der Spur

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Lichtblick am Ende des Tunnels: Nach einem schwierigen Geschäftsjahr ist der Verein Carsharing Erding weiter auf Wachstumskurs. Auf dem Bild biegt gerade eins der insgesamt vier Fahrzeuge des Vereins beim Schönen Turm in Erding um die Ecke. (Foto: Carsharing Erding/oh)

Der Verein verzeichnet corona-bedingt fürs vergangene Jahr finanzielle Einbußen, aber die steigenden Zahlen bei den Neuzugängen machen Hoffnung. Ab sofort gibt es für Mitglieder für erfolgreiche Anwerbeaktionen eine Prämie

Von Regina Bluhme

Carsharing Erding ist trotz des zurückliegenden Corona-Jahrs und einiger finanzieller Einbußen weiterhin auf Wachstumskurs. Wie der Verein bei der Jahreshauptversammlung Ende April informierte, hat sich die Zahl der Teilnehmer im Vergleich zum Vorjahr von 50 auf 65 erhöht. Und im Anschluss ging es noch weiter: Die Woche darauf waren es bereits 70. Es könnten bald noch mehr werden, denn ab sofort gibt es für Mitglieder, die Neuzugänge anwerben eine Prämie.

Der Anstieg der Mitgliederzahlen sei eine "weitere Bestätigung für unsere Überzeugung, dass Carsharing künftig eine immer wichtigere Rolle in der Mobilitätsentwicklung spielen wird", erklärte der Vorstandsvorsitzende Alois Neumeier in der Jahreshauptversammlung, die diesmal per Video-Konferenz stattfand. Insgesamt betreibt der Verein in Erding vier Fahrzeuge - einen Siebensitzer, einen Minivan und zwei Kleinwagen. Die Benzinger sind an verschiedenen Stellplätzen im Stadtgebiet stationiert. Noch hakt es an der Ladeinfrastruktur, aber der Wunsch wäre ein E-Auto bei der nächsten Anschaffung, erklärt Vorstandsmitglied Tobias List auf Nachfrage. Gebucht werden die Autos in der Regel für einen Tag oder stundenweise.

Im Rechenschaftsbericht gab der Vereinsvorstand Einblick in den Corona-bedingten Rückgang der Buchungen und den damit verbundenen finanziellen Jahresverlust von rund 3500 Euro. Seit Februar dieses Jahres seien Fahrzeugbuchungen und Einnahmen jedoch wieder stark angestiegen, so Neumeier. Um den Vorjahresverlust langfristig auszugleichen, beschloss das fünfköpfige Vorstandsgremium eine Erhöhung des Zeittarifs um 20 Cent ab 1. Juni. Der Vorstand rechnet dadurch mit monatlichen Mehreinnahmen in Höhe von etwa 200 Euro. Der Kilometertarif und die Mitgliedsbeiträge bleiben gleich.

Ab Juni erhöht sich der Stundentarif tagsüber von bisher 60 Cent auf 80 Cent. In den Nachtstunden werden statt bisher 20 künftig 40 Cent pro Stunde erhoben. Dazu lieferte der Vereinsvorstand zwei Beispielrechnungen: Wer 100 Kilometer in zehn Stunden tagsüber fährt, zahlt künftig 43 statt bisher 41 Euro. Und wer für einen Einkauf zehn Kilometer in drei Stunden fährt, zahlt ab Juni 5,90 Euro statt bisher 5,30 Euro. Alle anderen Tarife bleiben gleich: Pro Kilometer sind beim Carsharingverein weiterhin 35 Cent fällig, ab 300 Kilometer sinkt der Preis auf 28 Cent. Darin enthalten sind bereits sämtliche Nebenkosten für Benzin, Instandhaltung, Kfz-Steuer und Versicherung. Die Mitgliedsgebühr beträgt unverändert sechs Euro monatlich.

Ab sofort gibt es eine Prämie für Mitglieder, die aufgrund ihrer persönlichen Empfehlung ein neues Mitglied für den Carsharing-Verein gewinnen. Für den Werber wird der Mitgliedsbeitrag für sechs Monate halbiert. Das angeworbene Mitglied profitiert ebenfalls von einem halbierten Mitgliedsbeitrag für den Zeitraum von sechs Monaten. Ausbezahlt oder verrechnet wird die Prämie jeweils nach Ablauf der ersten sechs Monate Mitgliedschaft des neuen Teilnehmers. Und auch das kann den Verein hoffnungsfroh stimmen: Die Neuen sind alle noch vor Einführung der Prämie gewonnen worden.

© SZ vom 10.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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