Erding bis Markt Schwaben:Langzüge sollen bis Erding fahren

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Forderung nach einer dafür nötigen Verlängerung der Bahnsteige auf der S2-Strecke besteht seit 2001. Der CSU-Sprecher im Stadtrat, Jakob Mittermeier, will dadurch das Problem der überfüllten Züge lösen

Von Antonia Steiger, Erding

Im Jahr 2001 haben die Bürgermeister an der S-Bahn diese Forderung erhoben, ein Jahr später gründete Pro Bahn einen Erdinger Kreisverband und schloss sich diesem Wunsch an: dass die Bahnsteige entlang der S-Bahn zwischen Markt Schwaben und Erding so verlängert werden, dass dort Langzüge halten können. Jetzt hat sich der CSU-Sprecher im Stadtrat, Jakob Mittermeier, zu einem erneuten Vorstoß entschlossen. In einem Brief an die CSU-Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf fordert er den Einsatz von Langzügen auf der S2. Trotz der angespannten Personalsituation bei der Bahn ließe sich so die Kapazität der Züge um die Hälfte erhöhen - ohne dass ein einziger Zugführer mehr eingesetzt und bezahlt werden muss.

Es ist gewiss nicht die falsche Zeit, um diese Forderung wieder hervorzuholen. Die Planungen für den S-Bahn-Ringschluss laufen, und Mittermeier wies kürzlich in einem Pressegespräch darauf hin, dass diese mit anderen Planungen abgestimmt werden sollten. Für Langzüge müssen die Bahnsteige verlängert werden, was Mittermeiers Erkenntnissen zufolge nur in Altenerding problematisch werden könnte. Dazu holte er eine weitere Idee hervor, die auch schon diskutiert wurde: Man könnte die Haltestellen Altenerding und Aufhausen zusammenlegen und diesen neuen Haltepunkt dann mit Bahnsteigen in erforderlicher Länge ausstatten. Aus der Sicht der Stadt Erding sollte diese Frage jedoch bald geklärt werden, denn sie plant ein wichtiges Bauwerk an der Bahnstrecke, und zwar ebenfalls zwischen Altenerding und Aufhausen: Die Feuerwehr Altenerding soll ein neues Haus bekommen, es soll an der Münchner Straße stadtauswärts Richtung Aufhausen vor der Unterführung entstehen, die nach Altenerding Süd führt.

Vor allem aber geht es um die Kapazitätsprobleme der S-Bahn. Auch sie sind nicht neu. Mittermeier betonte nun, dass die Bahn "gezwungen werden muss, für ihre Kunden etwas zu tun". Langzüge auf der S2 gehörten für ihn zu einem "optimierten Konzept". Bislang gebe es auch noch kein Betreiberkonzept für den S-Bahn-Ringschluss. Zum Leid der Stadt Erding hängt die Planung für den Ringschluss im Moment beim Eisenbahnbundesamt, das laut Gotz seit einem Jahr und neun Monaten mit der Vorprüfung der Unterlagen für den Ringschlussabschnitt auf Erdinger Stadtgebiet beschäftigt ist. Wie Mittermeier nun in seinem Brief an Scharf schreibt, beklagten Fahrgäste seit dem Jahr 1972, als die S-Bahn ihren Betrieb zwischen Erdung und München aufgenommen hatte, über überfüllte Züge, in denen die Menschen manchmal schon in Erding keinen Sitzplatz mehr bekämen. Dies sei nicht nur eine Frage der Bequemlichkeit, "sondern vor allem auch ein Problem der Sicherheit", schreibt Mittermeier. Er bittet Scharf um Unterstützung und weist weiter darauf hin, dass der prognostizierte Bevölkerungszuwachs für Erding auf eine höhere Auspendlerzahl nach München schließen lasse. Passiert nicht, könnten Langzüge auf dem fertigen Ringschluss zwischen Erding und dem Flughafen und zwischen Markt Schwaben und München eingesetzt werden, nicht aber zwischen Erding und Markt Schwaben. Es wäre ein "kräftiges Zeichen", wenn der ÖPNV in einer Zeit, "in der bis zur Hysterie über Klima- und Umweltschutz diskutiert wird", durch ein zusätzliches Angebot gestärkt und attraktiver werden würde.

© SZ vom 11.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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