Erding/Berlin:Günstig zu haben

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Erding darf mit Preisnachlass für Fliegerhorst-Flächen rechnen

Die Stadt Erding kann nach Auffassung des Erdinger und Ebersberger SPD-Bundestagsabgeordneten Ewald Schurer damit rechnen, dass ihr beim Kauf des Bundeswehrgrundstücks am Fliegerhorstes - oder eines Teilstücks - ein Preisnachlass gewährt wird. Damit bezieht sich Schurer auf eine neue Veräußerungsrichtlinie der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), die der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags am Mittwoch beschlossen hat, wie er in einer Pressemitteilung schreibt.

Diese Veräußerungsrichtlinie helfe Städten und Gemeinden, "bezahlbare Wohnungen zu schaffen, Kitas und Schulen zu bauen und Unterkünfte für Flüchtlinge bereit zu stellen", schreibt Schurer weiter. Für die Stadt Erding und die Gemeinde Bockhorn, auf deren Grund sich ein Teil des Erdinger Fliegerhorstes erstreckt, bedeute dies, "dass sie die Konversionsgrundstücke des Fliegerhorsts in den kommenden vier Jahren mit einem Preisnachlass von bis zu 350 000 Euro erwerben können", erläuterte der SPD-Haushaltspolitiker Ewald Schurer.

Pro Kaufvertrag bekommen die Kommunen demnach einen Rabatt von 250 000 Euro, aber maximal 50 Prozent des Kaufpreises, wenn sie damit bezahlbaren Wohnraum und soziale Einrichtungen schaffen wollten. "Wird die Liegenschaft zur Unterbringung von Flüchtlingen und Asylbegehrenden genutzt, gibt es einen Extra-Rabatt von noch einmal 100 000 Euro", schreibt Schurer. Dies ist in Erding bekanntlich der Fall: Die Stadt Erding will laut OB Max Gotz (CSU) ein ehemaliges Mannschaftsgebäude erwerben, um dort Wohnraum für 130 Menschen zu schaffen. Wie er vor wenigen Tagen sagte, wartet er nur noch auf die Zusage der Regierung von Oberbayern, das Gebäude nach der Sanierung für Asylbewerber anzumieten. Zuvor muss das Haus aber noch saniert werden. Kauf und Sanierung werden etwa 3,5 Millionen Euro.

Durch die für 2019 geplante endgültige Schließung des Erdinger Fliegerhorstes wird eine mehr als 350 Hektar große Fläche nutzbar. In ganz Deutschland stünden in den kommenden Jahren mehr als 35 000 Hektar zum Verkauf an, die militärisch genutzt werden oder wurden, teilt Schurer mit. Mit der Veräußerungsrichtlinie der Bima könnten die Kommunen diese Liegenschaften preiswerter erhalten.

Für das Fliegerhorstgelände gibt es derzeit einen städtebaulichen Entwicklungsplan, in dem die Stadtpolitik festgelegt hat, welche Nutzungen sie sich für den Fliegerhorst vorstellen kann und an welcher Stelle. In diesem Plan sind Flächen für Wohnungen, Gewerbe, Grünflächen und Freizeit markiert. Über einen möglichen Kauf ist in der Öffentlichkeit bislang noch nicht diskutiert worden.

© SZ vom 24.04.2015 / TS - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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