Erding:Azubis gesucht

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Die Messe "Localjob" in der Stadthalle gibt einen Überblick über die in der Region angebotenen Berufe. Die Aussteller, Vorträge und Coachings wenden sich vor allem an junge Leute

Von David Holz, Erding

Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammenbringen - das ist das Ziel der Erdinger Jobmesse "Localjob", die an diesem Freitag und Samstag in der Stadthalle Erding zum dritten Mal seit 2014 stattfindet. Die unter anderem von einem Münchner Verlagshaus präsentierte Messe richtet sich vor allem an junge Menschen, die sich über Ausbildungs- und Jobangebote in der Region informieren können. In Vorträgen und Coachings erhalten Schüler und Eltern Tipps bei der Suche nach einer passenden Berufsausbildung.

Die Localjob richtet sich jedoch nicht nur an Berufseinsteiger, sondern auch an Wiedereinsteiger und Berufswechsler. Dementsprechend suchen die Aussteller auch bereits ausgebildete und erfahrene Fachkräfte. 33 Firmen aus verschiedenen Branchen präsentieren ihr Unternehmen. Unter anderem ist die Flughafen München GmbH, die Entsorgungsfirma Wurzer aus Eitting, die Stadtwerke München sowie die Deutsche Post vertreten. Obwohl die Region beste Wirtschaftsdaten und eine sehr niedrige Arbeitslosenquote aufweist, sei eine Jobmesse für die Region keineswegs überflüssig, betont Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) in seinem Grußwort im Sonderheft zur Localjob.

Der Fokus des ersten Messetages liegt auf Schulklassen, die am Vormittag erwartet werden. Eingeladen wurden alle Schulen in den Landkreisen Erding, Freising und Ebersberg. Mit Coachings wollen zum Beispiel die Pädagogin Kirstin Wolf und die selbsternannte Zukunftsentwicklerin Silvia Ziolkowski jungen Menschen helfen, die noch nicht so genau wissen, wie es nach der Schullaufbahn weitergehen soll. Laut Ziolkowski liegt das Problem oft einfach darin, dass es so viele verschiedenen Optionen an Ausbildungen und Studiengängen gibt - eine Fülle, die für manche schlicht überfordernd sei.

Kathrin Stemberger von der Agentur für Arbeit weiß, dass es mehr als 350 anerkannten Ausbildungsberufe in Deutschland gibt. Die Jobmesse findet sie gut, weil sich jungen Leute dort einen Überblick, zwar nicht über alle, aber doch über ziemlich viele verschiedene Berufe verschaffen können. Auf der Localjob könnten die Jugendlichen so ihr Spektrum über die bekannten Ausbildungsstellen hinaus erweitern. Im vergangenen Jahr blieben im Landkreis von 768 angebotenen Ausbildungsplätzen 84 unbesetzt. Stemberger sieht dafür zwei Hauptründe: Die Wünsche der Ausbildungswilligen seien nicht selten unrealistisch, da sich ihre Qualifikationen nicht mit den Anforderungen der Betriebe deckten. Gute Beratung sei deshalb ein Hauptanliegen auch der Agentur für Arbeit. Zudem gehe der Trend zu weiterführenden Schulen und weg von einer sofortigen Ausbildung. Desweiteren sei ein Überangebot an gleichen oder ähnlichen Ausbildungsplätzen in einer Branche ein Grund für offene Ausbildungsplätze.

Die über den Tag verteilten Vorträge handeln von den aktuellen Bewerbungsstandards bis hin zur Nutzung von sozialen Netzwerken bei Bewerbungen. Ziolkowski spricht zum Beispiel darüber, wie wichtig es ist, sich auf dem Weg zur richtigen Berufswahl erst mal seiner eigenen Fähigkeiten und Wünsche bewusst zu werden. Bianka Adelsperger von der Personalverwaltung des Landratsamts hält einen Vortrag über das duale Studium in der öffentlichen Verwaltungen. Claudia Kimich spricht über den richtigen Umgang in Verhandlungen, der Geschäftsführer einer Werbeagentur erläutert den Einstieg in die Kreativbranche, Astrid Leitl gibt Tipps, wie man gezielt den passenden Wunsch-Betrieb findet und der Fachanwalt für Arbeitsrecht Günther Werner vermittelt die wichtigsten Aspekte eines Arbeitsvertrags.

Zudem gibt es für die Besucher die Möglichkeit professionelle Bewerbungsfotos zu machen und seine Bewerbungsmappe auf Vollständigkeit sowie Richtigkeit prüfen zu lassen. Neben alldem ermöglicht die Jobmesse laut der Ankündigung der Veranstalter aber vor allem einen persönlichen und unverbindlichen Kontakt und Austausch zwischen Arbeitnehmern und regionalen Arbeitgebern.

© SZ vom 09.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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