Erding:Auf Zack

Bürger packen mit an

Als die Pandemie im Frühjahr Deutschland erreicht, erwischt sie das Land bildlich mit heruntergelassenen Hosen: Auf so einen Fall sind Bund und Länder schlecht vorbereitet, es fehlt an Masken, Kitteln und Desinfektionsmitteln. Erste Masken, die aus dem Ausland eingeflogen werden, erweisen sich Schrott und Wirtschaftsminister Aiwanger kauft 90 000 Wischmops, die kein Mensch braucht. Es herrscht Chaos.

In dieser Situation erweist sich wieder einmal, dass die Menschen an Isen, Sempt und Vils zupacken, gerade auch in Katastrophen. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie wird die 2013 stillgelegte Brennerei in Oberding wieder aktiviert. Innerhalb von zwei Tagen läuft die Produktion aus einheimischen Kartoffeln wie am Schnürchen. Aus dem Ethanol werden im Feuerwehrzentrum Desinfektionsmittel hergestellt. Erding kann davon sogar die Kliniken in den Nachbarlandkreisen mitversorgen. Himolla fertigt unterdessen Tausende Schutzmasken und Kittel und stellt sie dem Landkreis sowie der Gemeinde Taufkirchen für Pflegeheime zur Verfügung - zum Selbstkostenpreis.

© SZ vom 30.12.2020 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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