Deutliche Kritik äußert die Suchtberatungsstelle Prop in Erding am Glücksspielstaatsvertrag. Anlass ist der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht an diesem Mittwoch, 29. September. "Je größer das Angebot, desto mehr Suchtkranke. Die Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit und die Möglichkeit, nebenher andere Suchtmittel zu konsumieren, wird die Problematik verschärfen", teilt dazu Sarah Wolf mit. Die Einführung einer zentralen Sperrdatei sei sinnvoll, das Einzahlungslimit von 1000 Euro im Monat aber viel zu hoch. Die Suchtberatungsstelle Prop steht am Mittwoch von 9.30 bis 12 Uhr für Interessierte am Kleinen Platz in Erding für Fragen zur Verfügung.
"Man kann es fast als skandalös bezeichnen, dass Glücksspielanbieter, die jahrelang gegen deutsche Gesetze verstoßen haben, plötzlich eine Lizenz erhalten sollen", teilt dazu Konrad Landgraf von der bayerischen Landesstelle Glücksspielsucht mit. Fast 60 Prozent der Bruttospielerträge der Glücksspielindustrie würden von Süchtigen "erwirtschaftet". Übertrage man bayernweite Zahlen auf den Landkreis, müsse von 650 problematischen Glücksspielern ausgegangen werden. Prop-Leiter Thomas Pölsterl weist auf die online-Beratungsplattform www.playchange.de hin und auf die Hilfe, die Prop vor Ort anbietet, Telefon 08122/9998130.