Erding:Abschied von der Kreidezeit

Lesezeit: 1 min

Das Anne-Frank-Gymnasium hat einen neuen Physik-Trakt mit modernen Lehrsälen. Alles funktioniert - ein Experiment mit Landrat Martin Bayerstorfer.

Antonia Steiger

Der Landkreis feiert sich selbst als Schulstandort: Am Dienstag haben sich sechzig Kreis- und Stadträte, Bürgermeister und Lehrer im Physiksaal des Anne-Frank-Gymnasiums in Erding eingefunden, um die offizielle Eröffnung des renovierten Traktes mitzuerleben. Ihr Kommen hatte sich gelohnt: Nicht nur durften sie Landrat Martin Bayerstorfer dabei zusehen, wie er in weißem Kittel bei einen harmlosen Physikversuch assistierte.

Wie bläst man einen zugeknoteten Luftballon auf? Landrat Bayerstorfer macht es vor. Foto: Schmidt (Foto: SZ)

Darüber hinaus lernten alle Besucher dank des Physik-Fachbetreuers Stephan Hildebrand die Funktionsweise eines White Boards kennen: eine neuartige Tafel, die wie ein Computer-Bildschirm funktioniert, aber auch wie eine Tafel zu beschreiben ist - "wenn die Software funktioniert", wie Hildebrand anfügte. Weil man sich darauf nicht immer verlassen könne, sei er froh, dass auch ein Exemplar der guten alten Tafel im Physiksaal hängt, auf der die Schüler rumkritzeln müssen, wenn sie nach vorne vor die Klasse gerufen werden.

Auslöser der Sanierung und Renovierung des Physiktraktes ist ein Brand im Jahr 2009 gewesen. Der Landkreis und die Schule nahmen dies zum Anlass, die Räume grundlegend zu erneuern. So löste man die jahrzehntelang für Missmut sorgende Anordnung der Regale in der Physik-Sammlung auf. Lehr- und Übungssäle wurden neuesten Anforderungen angepasst: An jedem Arbeitsplatz haben Schüler Zugang zum Computer und können ebenfalls das White Board für Experimente nutzen.

Ohne dass Hildebrand sein Publikum mit physikalischen Erklärungen behelligt hätte, durfte Bayerstorfer ihm dann dabei helfen, einen zugeknoteten Luftballon aufzublasen. Über das White Board wurde das Großereignis auf die Tafel übertragen, sodass es auch die letzte Reihe sehen konnte. Einen roten Luftballon durfte Bayerstorfer sogar mit einem leisen "Puff" zum Platzen bringen. Abschließend erheiterte ein Schokokuss, der sich unter Unterdruck ausdehnte, die Gemüter.

Der Landkreis hat für die Renovierung 669 000 Euro ausgegeben - etwas mehr als geplant. Das lag daran, dass sich bei den Arbeiten herausstellte, dass die Erbauer des Gebäudes in den siebziger Jahren am Estrich gespart hatten, wie der Architekt Wendelin Burkhardt erklärte. Nun fehle es nur noch etwas an der Ausstattung für die repräsentablen Räume, das gab Hildebrand den Politikern abschließend mit auf den Weg.

© SZ vom 15.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: