Der Landkreis schreibt die Lieferung von Strom für seine Liegenschaften neu aus. Dabei will man den regionalen Anbieten wie den Stadtwerken Erding und Dorfen sowie den Gemeindewerken Taufkirchen Chancen bieten, soweit das vergaberechtlich möglich ist. Der Ausschuss für Bauen und Energie hat einem Modus zugestimmt, wonach die Ausschreibung in die drei Lose Erding, Dorfen und Taufkirchen aufgeteilt wird. Die Vergabeentscheidung an das wirtschaftlichste Angebot wurde an Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) übertragen. Zuschlagskriterium ist zu 100 Prozent der Preis.
Bereits jetzt bestehen Stromlieferverträge für diese Liegenschaften mit den Stadtwerken Erding und Dorfen sowie mit den Gemeindewerken Taufkirchen. Sie laufen allerdings zum Ende dieses Jahres aus. Insgesamt betragen die jährlichen Kosten zur Stromversorgung der Liegenschaften des Landkreises ohne die Asylunterkünfte aktuell bei rund 612 000 Euro bei einem Verbrauch von 2,8 Millionen Kilowattstunden. Da das Auftragsvolumen damit über dem Schwellenwert von 209 000 Euro liegt, ist eine europaweite Ausschreibung erforderlich.
Unterschiedliche Ansätze gab es im Ausschuss zu der Frage, ob man in die Ausschreibung aufnehmen sollte, dass der Strom ökologisch produziert werden sollte. Günther Kuhn (Grüne) plädierte dafür, da der Landkreis eine Vorbildfunktion übernehmen sollte. Matthias Huber vom Liegenschaftsmanagement des Landratsamtes bezifferte die zusätzlichen Kosten zwischen "neutral und sechs Prozent". Ohnehin beinhalte der Strommix in Bayern bereits einen Ökostromanteil von 40 Prozent. Die Kreisräte Ferdinand Geisberger (CSU) und Johann Schwimmer (CSU) sprachen sich aus Kostengründen gegen reinen Ökostrom aus. Ohnehin bezahle man schon "jede Menge EEG-Umlage", sagte Schwimmer. Kuhns Antrag, bei der Ausschreibung 100 Prozent Ökostrom zu verlangen, wurde mit vier gegen sieben Stimmen abgelehnt.