Einweihung:Mehr Platz für Gespräche und Beratung

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Der Christophorus Hospizverein ist umgezogen. Das Büro befindet sich jetzt an der Münchner Straße

Von Regina Bluhme, Erding

Der Christophorus Hospizverein Erding hat eine neue Adresse in der Großen Kreisstadt: Vor kurzem wurden die Räume an der Münchner Straße 94 eingeweiht, die nun mehr Platz bieten für Trauerarbeit, für Beratungen zu Patientenverfügung, für Besprechungen des Palliativteams oder Fortbildungen der Hospizbegleiter.

Auf der Feier berichteten 2. Vorsitzende Ottilie Kober und 1. Vorsitzender Johannes Schollen über die Geschichte des Hospizvereins Erding und über den Umbau der Räume. Der Hospizverein wurde 1994 von Jürgen Bickhardt, der dieses Jahr verstorben ist, gegründet. Nach einer "Pionier-Zeit" mit wechselnder Nutzung der Wohnzimmer der einzelnen Mitglieder wurden Räume mit circa 20 Quadratmetern in der Spiegelgasse gefunden. "Der Verein profitierte seit seiner Gründung sehr von der Fachkompetenz seiner Mitglieder aus dem pflegerischen, psychotherapeutischen und ärztlichen Bereich", betonte Kober. "Ebenso haben beide Kirchen ihn sehr unterstützt und tun dies weiterhin."

Im Jahre 2000 konnten die Räume in der Roßmayrgasse mit 67 Quadratmetern bezogen werden in einem denkmalgeschützten Haus, das liebevoll restauriert worden war. Dort wurde nach über 19 Jahren das Mietverhältnis wegen Eigenbedarf beendet. Nach der Kündigung habe der Vorstand über 20 Objekte im Raum Erding geprüft, so Johannes Schollen. Fünf Objekte kamen in die engere Auswahl. Für jedes von diesen habe ein Erdinger Architekt 3D-Modelle erstellt, "damit die Entscheidungskriterien anschaulicher wurden". Schließlich entschied sich der Vorstand für die Räume an der Münchner Straße 94, in denen sich zuvor ein Schreibwarenladen befunden hat. Ausschlaggebend sei letztendlich der Mietpreis und die günstige Lage an einer der Hauptstraßen der Stadt gewesen.

Allerdings seien die neuen Räumlichkeiten mit einer Gesamtfläche von 83 Quadratmetern wesentlich nüchterner als die Räume in der Roßmayrgasse, fügt er hinzu, "sie haben aber ein kleines verspielt-romantisches Phänomen", nämlich die beiden Rundbögen. "Wir fühlen uns dort sehr wohl", erklärt Schollen.

Der Christophorus Verein mit über 460 Mitgliedern und circa 50 aktiven Hospizbegleitern biete persönliche Informationen und auch Veranstaltungen zum Thema Patientenverfügung, ebenso wie eine vielfältiges Angebot zur Trauerverarbeitung für Hinterbliebene an, erklärt Schollen. Ein wichtiger Schwerpunkt sei die Begleitung von Patienten am Ende ihres Lebens, vor allem durch ehrenamtliche Hospizbegleiter. Zudem arbeite der Hospizverein eng mit dem Palliativteam zusammen.

Die evangelische Pfarrerin Andrea Oechslen und der katholische Pfarrer Jan-Christoph Vogler weihten gemeinsam die Räume ein. Ein besonderer Dank des Vereinsvorstand ging an Familie Staudinger vom Best-Western-Hotel Erding und an die Elektrofirma Glockshuber, die beide anlässlich der Einweihung großzügige Spenden übergaben. Das Büro des Hospizvereins an der Münchner Straße 94 ist Montag und Dienstag von 17 bis 19 Uhr geöffnet sowie Donnerstag und Freitag von 9 bis 12 Uhr.

© SZ vom 11.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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