Einstimmiges Votum:Schmälerer Korridor für Ortsumfahrung

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Bürgermeister Hans Schreiner hat zusammen mit den Gemeinderäten einen schmäleren Korridor erarbeitet. (Foto: Peter Bauersachs)

Gemeinderat Bockhorn plant bei Grünbach aus Lärmschutzgründen möglichst großen Abstand zur Ortschaft

Von Regina Bluhme, Bockhorn

Bei der geplanten Ortsumgehung von Grünbach steht bislang nur eins: Die vordringliche Einstufung der Strecke im Bundesverkehrswegeplan. Bis zum Bau ist es aber noch ein weiter Weg. Das zeigte sich im Juli, als Bürgermeister Hans Schreiner ein paar Schraffierungen im Flächennutzungsplan präsentierte. Das gestrichelte Areal, das den Korridor für die künftige B 388-Ortsumfahrung beschreiben sollte, fiel im Gemeinderat durch. In der Sitzung am Donnerstag einigte sich die Verwaltung nun mit den Räten auf eine schmälere Version, die einstimmig Grünes Licht erhielt.

Das für die Planungen zuständige Straßenbauamt hatte Bockhorn aufgefordert, erst einmal selbst einen Korridor zu benenne, in dessen Grenzen die Ortsumfahrung verlaufen soll, berichtet Bürgermeister Schreiner. Das hat die Gemeinde dann auch mit Hilfe eines Planers gemacht. Der im Flächennutzungsplan eingezeichnete Korridor "war schon sehr groß, das gebe ich zu", sagt Schreiner. 300 Meter breit sei der Entwurf wohl gewesen, schätzt er. Dabei habe sich die Gemeinde um eine "möglichst leichte Schraffierung" bemüht, denn sobald Grundstücke berührt würden, sei das immer ein heikles Thema. Da werde jeder Strich kritisch beobachtet.

Der präsentierte Korridor fiel dann in der Gemeinderatssitzung im Juli prompt durch. Das Areal sei zu breit kalkuliert, lautete die Kritik. Die Räte forderten, dass aus Lärmschutzgründen ein möglichst großer Abstand zur Ortschaft eingehalten werden müsse. Auf Wunsch der Räte änderte die Gemeinde den Entwurf ab. Der geplante Korridor "ist an zwei Stellen beschnitten worden", berichtet nun Bürgermeister Schreiner. Die schmälere Version sei in der Sitzung am Donnerstag zusammen mit den Räten erarbeitet und einstimmig befürwortet worden - aber der Korridor sei immer noch so breit kalkuliert, dass theoretisch eine Anknüpfung an die geplante Nordumfahrung von Erding möglich ist, informiert Schreiner.

Eine Rolle spielt auch die Brücke über die Strogn bei Hecken. Wie Schreiner erfahren hat, favorisiert das Straßenbauamt den Erhalt der alten Brücke. "Das bedeutet wiederum, dass die Trasse näher an Grünbach heranrücken muss", sagt der Bürgermeister. "Wir würden für einen Neubau plädieren."

Schon seit Jahren wartet Grünbach auf eine Verkehrsentlastung. Die Ortsumfahrung ist im vergangenen Jahr in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufgenommen worden. Die geplanten Umfahrungen von Taufkirchen, Moosinning, Erding und Grünbach sind Teil eines Hauptprojekts auf der Stecke von Ismaning nach Taufkirchen. Als Gesamtsumme für das Paket sind 86 Millionen Euro veranschlagt.

Taufkirchen, Moosinning, Erding und Grünbach haben somit ein gute Chance, dass bis 2030 ihre Ortsumfahrungen realisiert sind. In Taufkirchen geht es als erstes los, dort sind die Planungen bereits abgeschlossen. Als letztes soll Grünbach zum Zug kommen. In Taufkirchen, wo bereits die Planungen für die Ortsumfahrung abgeschlossen sind, könnte es in Kürze Baurecht geben, das hatte der CSU-Bundestagsabgeordnete Andreas Lenz kürzlich beim Pressegespräch seiner Partei betont. Er gehe davon aus, dass noch heuer Baurecht geschaffen werden könne. Dann könnte es im Winter sogar schon an die Ausschreibung gehen. Der Zeitplan hängt im Moment noch an den Grundstücksverhandlungen. Franz Hofstetter, der Bürgermeister von Taufkirchen, will sich dazu aktuell nicht äußern. Nur so viel: Aufgrund der Mechanisierung der Landwirtschaft, müssten die Grundstücke auch ausreichend groß sein.

© SZ vom 12.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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