Einstimmig:SPD nominiert Gertrud Eichinger

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Gertrud Eichinger (Foto: Peter Bauersachs)

Die 51-jährige Finsingerin geht als Direktkandidatin in die Landtagswahl

Von Philipp Schmitt, Eicherloh

Der SPD-Kreisverband hat einstimmig Gertrud Eichinger als Direktkandidatin für die Landtagswahl am 14. Oktober nominiert. "Es ist mir eine Ehre, die SPD im Landkreis Erding als Kandidatin vertreten zu dürfen", sagte die dritte Landrätin und stellvertretende Bürgermeisterin von Finsing. Als Direktkandidatin für den Bezirkstag wurde Ulla Dieckmann, stellvertretende Bürgermeisterin von Wörth und SPD-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, ebenfalls einstimmig nominiert.

Während draußen Orkan Friederike stürmte, stellte die 51-jährige Kommunikationsdesignerin Eichinger ihre Themen vor. Der Zuzug und die "bodenlos" teuren und steigenden Grundstückspreise und Mieten in der Flughafenregion sowie der drohende Verkehrskollaps erfordere Lösungen: "Wir müssen den Spagat zwischen Metropole und ländlichen Raum schaffen und den Zuzug bewältigen." Neben dem Ausbau von Straßen forderte sie einen Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs. Ein Umdenken in der Arbeitswelt sei wegen der fortschreitenden Digitalisierung erforderlich. Die Automatisierung werde viele Arbeitsplätze kosten, die Politik müsse Konzepte für die Zukunft gestalten. Bei der Flüchtlingspolitik fordert die selbst in Helferkreisen engagierte Eichinger humane Regelungen. Die im Sondierungspapier genannten Eckpunkte zur Migration gefielen ihr zwar nicht. Dennoch plädierte sie für die Aufnahme von Koalitionsgesprächen, weil "es sonst noch gruseliger würde".

In diesem Punkt, der am Sonntag vom SPD-Parteitag entschieden wird - der Kreisverband Erding votierte mehrheitlich mit 20 zu zwölf Stimmen für Koalitionsverhandlungen -, vertreten Eichinger und Dieckmann unterschiedliche Meinungen. Für die 55-jährige Diplom-Sozialpädagogin sind bei der Sondierung bereits "rote Linien überschritten" worden. Dieckmann fordert einen Integrationsplan. Die SPD müsse sich "einen Ruck geben", sagte die Hörlkofenerin, die sich in ihrer Gemeinde im Helferkreis engagiert. Zudem müssten Frauenhäuser wie das in Erding finanziell besser ausgestattet werden. Dieckmann sagte weiter, sie wolle sich im Bezirkstag für Inklusion und gegen Ausgrenzung einsetzen. Zudem sei ihr der Umwelt- und Naturschutz und der Erhalt der Artenvielfalt wichtig, auch der Gewässerschutz müsse verbessert werden. Um die zunehmende Verkehrsbelastung zu bewältigen sprach sie sich für einen moderaten Ausbau der Verkehrsnetze mit dem Vorrang "Schiene vor der Straße" aus.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Doris Rauscher gratulierte Eichinger und Dieckmann zu ihren Nominierungen. Der Kreisvorsitzende Martin Kern sagte: "Wir gehen mit zwei starken Kandidatinnen und einem starken Signal nach außen in den Wahlkampf". Eichinger und Dieckmann vertreten den Stimmkreis am 4. März als Delegierte bei der oberbayerischen Wahlkreiskonferenz, bei der dann auch die weiteren Listenkandidaten der SPD bestimmt werden.

© SZ vom 20.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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