Einbruch in Erdinger Realschule:Mehr als ein Schulstreich

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Von Julian Zieglmaier, Erding

In die Herzog Tassilo Realschule in Erding ist eingebrochen worden. Die Ermittlungen laufen, noch gibt es keine Verdächtigen. Nach Auswertung aller Spuren wird die Staatsanwaltschaft voraussichtlich Anzeige erstatten.

Am vergangenen Samstag um 19 Uhr entdeckte Michael Altmann, der Rektor der Herzog Tassilo Realschule, Einbruchsspuren im Schulgebäude. Er rief die Polizei. "Die Spurensicherung übernehmen in solchen Fällen dann direkt unsere Kollegen selbst," sagte der stellvertretende Dienststellenleiter der Erdinger Polizeiinspektion, Harald Pataschitsch. Es habe sich ein relativ eindeutiges Bild ergeben: "Die Eingangstür wurde im Vorhinein mit Klebeband manipuliert. Dadurch konnte sie nicht mehr ins Schloss fallen und blieb nach Schulschluss unverschlossen", so Pataschitsch. So konnten der oder die Täter am Samstag die Schule betreten. Dort hätten sie sich dann Zutritt zum Lehrerzimmer verschafft. Es wurden mehrere Tische und ein Bild mit Lack beschmiert und ein Schulcomputer benutzt. "Der Computer war noch an und eine nicht jugendfreie Website war geöffnet", sagt Pataschitsch.

"Weil durch den Einbrecher eine Sicherung rausgenommen wurde, ist die Schuluhr um 17.26 Uhr stehen geblieben." Durch die Log-In Daten des Computers und den Zeitpunkt, an dem die Polizei durch den Schulleiter alarmiert wurde, konnte der Tatzeitraum auf 17 bis 19 Uhr eingegrenzt werden. "Wir sind auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. Vielleicht hat ja jemand verdächtige Personen im betreffenden Zeitraum in der Umgebung der Realschule beobachtet", sagt Harald Pataschitsch. Zeugen könnten sich bei der Polizeiinspektion Erding melden. Tatverdächtige gebe es noch keine.

Im Hintergrund laufen weitere Untersuchungen. Es werden Spuren auf dem Klebeband untersucht und mit vorhandenen Proben abgeglichen. Am Ende der Ermittlungen, die voraussichtlich vier bis fünf Wochen dauern werden, wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, ob Anzeige erstattet wird. Davon sei momentan auszugehen. "Insgesamt ist durch Beschädigungen am Türschloss und die beschmierten Gegenstände ein Sachschaden von schätzungsweise 300 Euro entstanden. Das ist nicht viel, aber ein Schulstreich ist ein Einbruch definitiv nicht mehr", betont Pataschitsch.

© SZ vom 19.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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