Über hoffnungsvolle junge Fußballer, die bald die große Fußballbühne betreten werden, wird viel gesprochen. Doch über diejenigen, die sich schon in jungen Jahren ehrenamtlich im Amateur- und Jugendfußball engagieren, das Fundament des Sports bilden und selbst Talente sind, wenn auch auf der anderen Seite der Auslinie, wird nur selten geredet. Bei der SpVgg Altenerding ist in Florian Aldinger genau so jemand seit mehr als einem Jahrzehnt als Betreuer und seit mehr als zwei Jahrzehnten als Spieler aktiv. Nun hat ihn der Bayerische Fußballverband (BFV) mit dem Preis "Fußballhelden 2018 - Aktion junges Ehrenamt" ausgezeichnet.
Der 28-Jährige begann mit sechs Jahren, bei der SpVgg Altenerding Fußball zu spielen. Trainiert wurde er damals von seinem Vater, er lernte so den Amateurfußball kennen. "Altenerding ist meine sportliche Heimat", sagt Florian Aldinger. Mit 16 Jahren übernahm er zum ersten Mal die Aufgabe eines Co-Trainers bei einer Altenerdinger Nachwuchsmannschaft. "Der jetzige Trainer der ersten Herrenmannschaft des SV Wörth, Sebastian Held, mit dem ich mehrere Saisons Jugendmannschaften betreut habe, hat mir sehr viel beigebracht." Seitdem habe er alle Altersklassen, abgesehen von der Herrenmannschaft und der F-Jugend, der Sieben- und Achtjährigen, trainiert. Die erste eigene Mannschaft übernahm Aldinger mit 21 Jahren. Aktuell betreut er zwei Mannschaften, die C2- und die B1-Junioren, also Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren, und spielt selbst, falls die Zeit es zu lässt, in der zweiten Herrenmannschaft der SpVgg Altenerding. Als Trainer verbringt er drei Tage pro Woche jeweils drei Stunden auf dem Fußballplatz und als Spieler zusätzlich zweimal die Woche eineinhalb Stunden. Jedes Wochenende betreut Aldinger zwei Spiele. Er findet daher selbst nur wenig Zeit, um für die zweite Mannschaft in der A-Klasse auf dem Platz zu stehen.
Das jüngere von ihm betreute Team steht kurz vor dem Ende der Hinrunde in der Kreisklasse auf einem guten vierten Platz, das ältere B-Jugend-Team kämpft um den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga. "Da ich momentan einfach keine Zeit übrig habe, kann ich leider keine Spiele als Schiedsrichter pfeifen", sagt Aldinger mit Blick auf den Aufwand, der für einen Verein im Jugendfußball nötig ist. Vor vier Jahren wurde er von der Hauptversammlung des Vereins zum Jugendleiter gewählt. Er kümmere sich vor allem darum, die Mannschaften zusammenzustellen, Trainer zu organisieren, die Jugendarbeit zu vereinheitlichen und Spielerpässe zu beantragen, sagt er. "Die Zusammenarbeit bei uns im Verein funktioniert sehr gut. Man hilft sich, und jedes Jahr organisieren der ganze Vorstand und viele Helfer das Amadeus-Turnier."
Besonders Stolz ist Aldinger auf das Erreichen der Top 4 des Merkur-Cup der Zehnjährigen 2016: "Da waren am Ende nur Bayern, 1860 und Haching vor uns." Leider seien danach aber auch zwei gute Spieler aus Altenerding zu 1860 München gewechselt. Hierin liege auch das große Ziel für die Zukunft. Man müsse versuchen, die Identifikation der Spieler mit dem Verein zu erhöhen, um sie bis zur Herrenabteilung im Verein halten zu können. Dann könnte auch die erste Mannschaft von den erfolgreichen Nachwuchsteams profitieren. Langfristig strebt Aldinger eine Elite-Jugendtrainer-Lizenz an, die er nach einer guten B-Lizenz absolvieren könne. "Natürlich ist es verlockend, eine Jugendmannschaft von einem Profiverein zu betreuen, aber es muss ja Spaß machen. Ich bin gerne in Altenerding, weil ich hier sehr viel bewirken kann." Fußball bleibt also vorläufig nur sein Hobby