Ebersberg:Schwimmbad in neuer Berufsschule

Lesezeit: 1 min

SPD will mehr Kurse für Kinder, aber auch Vereine profitieren

Laut Studien der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) kann jedes zweite zehnjährige Kind in Bayern nicht schwimmen, bei den unter 18-Jährigen liegt die Rate der Nichtschwimmer zwischen 30 und 50 Prozent. Die SPD im Ebersberger Kreistag nimmt das nun zum Anlass für eine konkrete Forderung: Der Landkreis soll Planungen für ein weiteres Schwimmbad in die Wege leiten. Anbieten würde sich nach Einschätzung der Sozialdemokraten eine Anbindung an das neu geplante Berufsschulzentrum in Grafing.

Der Antrag, der von Fraktionschef Albert Hingerl und Kreisrätin und Landtagsabgeordneter Doris Rauscher (beide SPD) unterzeichnet ist, hat mehrere Ziele: Alle Menschen im Landkreis sollen Zugang zu einem Schwimmbad erhalten, die Kapazitäten für Schwimmvereine erhöht werden und alle Kinder und Jugendlichen die Chance erhalten, schwimmen zu lernen. Denn Schulschwimmen kann aufgrund fehlender Kapazitäten oft nicht in ausreichendem Maß angeboten werden, wie die SPD anmerkt: "Die Folgen sind gravierend - in keinem anderen Bundesland gibt es so viele Badetote wie in Bayern."

Dazu komme "das fortschreitende Schwimmbadsterben, das auch vor dem Landkreis Ebersberg nicht Halt macht": Stand Januar 2017 habe es im Landkreis 14 Schwimmbäder gegeben, wovon drei sanierungsbedürftig seien, eines sei gar von der Schließung bedroht. Schwierig sei die Situation auch für Sportvereine; diese führten mittlerweile vielerorts Wartelisten oder könnten keine Mitglieder mehr aufnehmen, weil Trainingsmöglichkeiten fehlten. "Besonders hart trifft es ältere Menschen, die sich mit Wassersport fit halten oder die Bewegung im Wasser nutzen, um körperliche Beschwerden zu lindern", heißt es weiter in dem Antrag der Kreistags-SPD. Da der Neubau eines Berufsschulzentrums im Landkreis ohnehin ansteht, böte sich laut SPD an, die bestehenden Planungen um ein für alle zugängliches Schwimmbad zu erweitern.

In die Planungen einfließen sollen moderne Konzepte wie "2521 Simply Swimming" des holländischen Schwimmverbandes. Die Zahl 25 steht für die Beckenlänge, 21 für die Beckenbreite (jeweils in Metern), darüber hinaus setzt das Konzept auf vorgefertigte Bauelemente und die Konzentration auf das Notwendige, was es kostengünstiger macht als herkömmliche Bäder. Der Schwimmverein Grafing-Ebersberg, der improvisieren muss, wenn demnächst das Ebersberger Hallenbad renoviert wird, würde diese Schwimmbad-Variante nach SPD-Angaben unterstützen.

© SZ vom 26.06.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: