Ebersberg:Kritik an Grundstücksdeal

Wer ein Stückchen Land im Landkreis Ebersberg besitzt, darf sich glücklich schätzen: Seit Jahren bewegen sich die Grundstückspreise nach oben. Deshalb erzürnt es nun die Bayernpartei im Ebersberger Kreistag, dass der Landkreis Ebersberg für den Bau der Vaterstettener Ortsumfahrung nicht nur 2,5 Millionen Euro zuschießt, sondern auch noch zwei Grundstücke in einer Größe von 5,5 Hektar drauf legt. Wie hoch der Wert dieser Flächen ist, dazu gab es im Kreis- und Strategieausschuss keine Auskunft - Christian Eckert von der Bayernpartei vermutet aber, dass es sich nochmals um ein "Zusatzgeschenk" in Millionenhöhe handelt.

Denn zwar hatte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) im Kreis- und Strategieausschuss erläutert, dass der Kreis die Flächen eigens als Tauschgrundstücke für die Umgehung erworben habe und sie in Form von Straßen zurückbekomme; in den Vorberatungen des Umweltausschusses war davon aber noch nicht die Rede gewesen. "Zwischen der einen und der anderen Sitzung wurde noch einmal mindestens eine Million draufgelegt", bewertet Reinhard Oellerer, Kreisrat und Finanzfachmann bei den Grünen, dieses Prozedere. Für Oellerer gibt es eine Reihe guter Gründe, gegen die Umgehung und somit auch die finanzielle Beteiligung des Landkreises zu sein: "Hoher Landverbrauch, hohe Kosten und zusätzliche Verkehrsströme", zählt er auf. Die Bayernpartei sieht insbesondere die Tatsache problematisch, dass ausgerechnet Vaterstetten, wo der Landrat früher Bürgermeister war, stark profitiere. Im Kreistag am Montag, 2. Mai, 16 Uhr, wird das Thema noch einmal behandelt, dann steht eine Entscheidung an.

© SZ vom 02.05.2016 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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