Ebersberg:Klassenziel verfehlt

Lesezeit: 1 min

Kultusministerium lehnt FOS/BOS für Ebersberg ab

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Die Pläne des Landkreises Ebersberg, eine eigene Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) einzurichten, sind vorerst gescheitert. Wie Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Donnerstag bekanntgab, hat das Kultusministerium die Ergebnisse der Probeeinschreibung von Anfang März ausgewertet. Demnach reicht die Zahl der potenziellen Schüler nicht für einen nachhaltigen Betrieb einer eigenen FOS/BOS. Die Ebersberger Schüler werden demnach weiterhin in Erding zur Schule gehen. Komplett aufgeben will man das Projekt indes nicht.

Denn es gibt bei den Schülern im Landkreis Ebersberg durchaus Interesse an einem FOS/BOS-Besuch in ihrer Nachbarschaft. 95 künftige Realschulabsolventen hatten sich bei der Probeeinschreibung zurückgemeldet. Das Problem sieht man im Kultusministerium allerdings bei der Verteilung auf die Fachrichtungen der Schule, schreibt Minister Ludwig Spaenle. Besonders beliebt war der Bereich Technik, hier gab es 46 Anmeldungen. Bei Wirtschaft und Verwaltung waren es 34, für die Ausbildungsrichtung Sozialwesen interessierten sich lediglich 15 Teilnehmer. Damit sieht man im Ministerium "die geforderte Zweizügigkeit in zwei Ausbildungsrichtungen" nicht erreicht - also dass mindestens zwei Fachbereiche jeweils in zwei Parallelklassen unterrichtet werden. Dies sei "aus schulorganisatorischen, finanziellen aber auch aus qualitativen Gründen nötig", so das Ministerium. Auch für die Bildung einer 13. Klasse, in der die Allgemeine Hochschulreife erworben werden kann, sei eine Zweizügigkeit nötig. Ein endgültiges Aus für eine Ebersberger FOS/BOS sieht man auch im Kultusministerium nicht. Ausdrücklich verweist Spaenle auf die Möglichkeit, die Probeeinschreibung in einem Jahr zu wiederholen.

Wie es weitergeht, soll die Arbeitsgruppe "Masterplan Schulen" beraten. Möglicherweise kommt wieder die Idee einer Dependance der Erdinger FOS/BOS, an der Ebersberg finanziell beteiligt ist, auf den Tisch. Zumindest erinnert Niedergesäß daran, dass man sich ursprünglich keine eigene Schule gewünscht hatte, sondern die überbelegte Erdinger FOS/BOS entlasten wollte.

© SZ vom 05.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: