Ebersberg:In Memoriam "Max"

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Es ging den Zehntklässlern des Gymnasiums Grafing nicht nur darum, Max Mannheimer zu betrauern, sondern vor allem darum, ihren jüngeren Mitschülern die Botschaft des 2016 im September Gestorbenen nahe zu bringen. "99 728 - in memoriam Max Mannheimer" hatte die letztjährige Klasse 10c die Ausstellung genannt, die sie im vergangenen Sommer für ihre Schule organisiert hatten. Dem Einsatz von Ebersbergs Stadtarchivarin Antje Berberich ist es zu verdanken, dass die Ausstellung nun noch einmal zu sehen ist, von Dienstag, 6. Februar, bis Mittwoch, 28. Februar, im Rathaus der Stadt Ebersberg, eröffnet wird sie am Dienstag, 17.30 Uhr.

Seit Mitte der 80er Jahre war Mannheimer, Überlebender der Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz, Warschau und Dachau im ganzen Land vor allem in Schulen unterwegs, um von all dem Leid, das er und seine Mithäftlinge erlebt hatten, zu erzählen, zu berichten und zu mahnen. "Nie wieder", so seine Botschaft, dürfe sich ähnliches wiederholen. Den größten Teil seiner Familie hatte er im KZ verloren, hatte sich geschworen, nach seiner Befreiung nie mehr nach Deutschland zurück zu kehren, und tat es doch - um hier eine neue Familie zu gründen und um die Erinnerung an den Holocaust wach zu halten.

Nach Grafing kam Mannheimer immer wieder und berührte jede Jahrgangsstufe aufs Neue mit seinem Humor und seiner Lebendigkeit. Die Ausstellung zu Ehren des Verstorbenen, den die Schüler liebevoll "Max" nannten, organisierten sie aus eigenem Antrieb in ihrer Freizeit, so wichtig erschien es ihnen, die ihn noch erlebt hatten, ihn auch künftig in seinen Schriften, seinen Zitaten und seiner Kunst sprechen zu lassen.

© SZ vom 05.02.2018 / aja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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