Die Natur wieder entdecken:Frühlingserwachen

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Zu Ostern gehört der Osterspaziergang. Die Erdinger SZ gibt Tipps für die schönsten Routen an den Feiertagen - für Vögel-, Tier-, und Blumenfreunde

Von Janine Napirca, Erding

Es sieht gut aus: Spätestens zum Ostersonntag soll es schönes Wetter geben, einem ausgiebigen Osterspaziergang steht dann nichts mehr im Wege. Wer ein wenig weiter gehen will als nur ein paar Schritte, der hat im Landkreis Erding eine große und attraktive Auswahl an spannenden Routen. Nebenbei kann man noch einen Blick auf interessante Tiere oder Pflanzen werfen. Die Erdinger SZ hat mit Experten gesprochen und gibt Tipps für die besten Touren.

Vögel

Dem Kreisgruppenvorsitzenden des Landesbundes für Vogelschutz, Sebastian Hupfer, erscheint der östliche Teil des Landkreises besonders interessant. "Durch die Höhenunterschiede ist es sehr abwechslungsreich." Vor allem im Lappachtal kurz vor Dorfen sei es sehr schön, da man - und hier spricht der Ornithologe - an den Talrändern Silberreiher beobachten könne. Die Chance, Raubwürger (eine amselgroße Vogelart) zu sichten, sei in Harthofen bei Pastetten am höchsten. Der Kiebitz-Bestand, sagt Hupfer, sei im Landkreis ist in den vergangenen Jahren hingegen zurückgegangen. Vereinzelt findet man den schwarz-weißen Vogel noch am Ortsrand von Bockhorn. Nördlich von Erding, an der Sempt entlang, besteht später im Jahr die Möglichkeit, Kuckucke und Feldschwirle zu entdecken.

Eine schöne Wanderroute gibt es östlich von Isen: Entlang des Talrandes kann man von Angerl südlich nach Willmating spazieren. Einen entspannten Osterspaziergang kann man auch durch das Sempt-Schwillachtal zwischen Erding und Anzing machen. Und wer Bunt- und Grünspechten lauschen will, kann das gut in Bockhorn oder Salmannskirchen machen. Pirole sind hingegen seltene Brut- und Sommervögel, weswegen man sie an Ostern hierzulande noch nicht antrifft. "Der Pirol kommt erst im Mai. Dann kann man ihn am Thenner Weiher sehen", sagt Hupfer.

Wildtiere

Die vorgeschriebenen Wanderwege solle man auf seinen Touren zu Ostern nicht verlassen - den Wildtieren zuliebe. Sie sind den Menschen nicht immer gewohnt und ihre Fluchtdistanz bei Übertretung sei sehr schnell erreicht, sagt Thomas Schreder, der Vorsitzende des Erdinger Kreisjagdverbandes. "Auch seine Hunde sollte man an die Leine nehmen, da es schon die ersten kleinen Märzhasen gibt und die Besitzer oft gar nicht merken, wenn sich ihre Vierbeiner an den Hasenbabys zu schaffen machen." Da sich die meisten Tiere tagsüber vor ihren Fressfeinden schützen, sieht man Hasen und Fasane am besten frühmorgens - man muss aber früh aufstehen. Oder spät noch raus: Erst zur Abenddämmerung verlassen sie dann wieder ihre Verstecke. Feldrehe kann man mit ein bisschen Glück bei ihren Wintersprüngen beobachten. Das Rehwild hat aber immer wieder auch Ruhephasen, da sie Wiederkäuer sind.

Entlang der Sempt blüht jetzt die Kornelkirsche. Der Wildstrauch fällt durch seine kleinen goldgelben Blüten auf. (Foto: Renate Schmidt)

Wald und Flur

Neben der Fauna ist aber auch die Flora im Landkreis nicht uninteressant. Nach wie vor ist der Stadtpark in Erding ein beliebtes Ausflugsziel. Aber auch die größeren zusammenhängenden Waldgebiete in Buch am Buchrain hält Rainer Mehringer, der Vorsitzende der Waldbesitzervereinigung, für sehenswert. Ebenso die Gegend um Isen und St. Wolfgang.

Mehringer sagt, die Frühjahrsblüher seien gerade am Kommen: "Die Blumenwelt erwacht zum Leben". Jedoch bleiben den Frühjahrsblühern nur ungefähr 14 Tage Lebenszeit, "bei gutem Wetter kommen sie sehr schnell raus, aber nur bis die Laubbäume ihr Blätterdach wieder schließen". So beliebt die Natur jetzt im Herbst auch ist, eine Bitte haben Jagdverband und die Waldbesitzervereinigung: Den Müll nicht liegen zu lassen - damit der nächste Osterspaziergang auch wieder ein schönes Erlebnis wird.

© SZ vom 26.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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