Der Hecht:Verlust der Laichplätze

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Hechte in der Laichzeit: Sie benötigen Pflanzen, um ihre klebrigen Eier daran abzulegen. (Foto: Herbert Frei)

Fisch des Jahres ist der Hecht, dessen Lebensraum beeinträchtigt ist

Mit seinem entenschnabelförmigen Maul und dem lang gestreckten Körper zählt der Hecht zu den bekanntesten heimischen Fischarten. Darüber hinaus gilt er bei Anglern als Trophäenfisch, weil eine ausgewachsene Hecht-Oma bis zu 1,30 Meter lang werden kann. Die Männchen bleiben ein wenig kleiner, doch auch sie können locker mehr als einen Meter groß werden. Der Deutsche Angelfischerverband und der Verband Deutscher Sporttaucher haben ihn zum Fisch des Jahres 2016 gewählt, weil man anhand seiner Lebensweise die Zusammenhänge zwischen Natur und Artenschutz verdeutlichen kann. Denn Hechte benötigen zum Laichen Pflanzen, an denen sie ihre klebrigen Eier anheften können. Das sind bei Weihern und Seen die Wasserpflanzen im den flachen Uferbereichen. Bei Flüssen und Bächen können es auch die überschwemmten Auenbereiche sein. Weil viele Auenbereiche aber verloren gingen und durch begradigte und befestigte Ufer ersetzt wurden, wird es in manchen Flüssen schwierig für den Hecht, seinen Bestand auf natürliche Weise zu erhalten. Dann wird der Hechtbestand nur durch die zahlreichen Besatzmaßnahmen von Fischereivereinen erhalten. Sie helfen damit zwar bei der Bestandsentwicklung in beeinträchtigten Gewässern, auf Dauer ist das jedoch keine Lösung. Es geht vielmehr darum, naturnahe Lebensräume wieder herzustellen. Darauf zielt die Nominierung als Fisch des Jahres ab.

Hechtbesatz ist für den Bezirksfischereiverein Erding kein Thema: Im Kronthaler Weiher entwickeln sich die Hechte prächtig und auch in die Sempt rücken junge Hechte aus den kleinen Nebenflüssen nach, erläuterte der Gewässerwart des Vereins, Matteo La Torre. In der Isen bei Dorfen haben die Hechte die Überschwemmungswiesen früher als Laichplätze angenommen. Nunmehr weichen sie auf Alternativlaichplätze wie das Wurzelgeflecht von Weiden oder Erlen aus. Der Hechtbestand hat damit jedoch deutlich abgenommen.

© SZ vom 11.03.2016 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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