Platzverweise kurz nach Anstich:Randalierer halten Polizei auf Trab

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Mit dem Prosit auf die Gemütlichkeit haben es viele Besucher des Herbstfestes übertrieben: Mit einem Fetzen Rausch kam es zu etlichen Schlägereien. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Renitente Betrunkene, Schlägereien und Beleidigungen: Am ersten Herbstfestwochenende müssen die Beamten 37 mal eingreifen. Auch sie selbst werden dabei mehrere Male angegriffen

Von Thomas Daller, Erding

Randalierende Betrunkene, Schlägereien und Beleidigungen - insgesamt verzeichnete die Polizei am ersten Wochenende 37 herbstfestbedingte Einsätze. Vor allem am Freitag und Samstag wurden die Beamten ständig zu Hilfe gerufen, am Sonntag blieb es relativ ruhig.

Am Freitagabend musste gegen 20.45 Uhr der erste Platzverweis gegen einen stark angetrunkenen 16-jährigen Erdinger ausgesprochen werden, da er im Stiftungszelt andere Besucher belästigte. Ebenfalls gegen 20.45 Uhr wurde im Bereich der Zufahrt am Schwimmbad eine Schlägerei mit mehreren Beteiligten gemeldet, die jedoch bei Eintreffen der Polizei bereits beendet war. Die Personalien der Beteiligten wurden festgestellt, der Sachverhalt muss sich aus den folgenden Ermittlungen ergeben.

Gegen 21.40 Uhr kollabierte ein Besucher aufgrund Alkohol- und möglicherweise Drogenkonsums. Notarzt und Rettungsteam mussten aufgrund der plötzlich auftretenden Aggressivität des Mannes bei Versorgung und Transport ins Krankenhaus durch die Polizei unterstützt werden. Gegen 22.10 Uhr gerieten zwei Besucher im Weißbierzelt aneinander, die Rücken an Rücken saßen. Jeder wollte mehr Platz für sich und es kam zu einer Schieberei, die von einem Beteiligten mit Zeigen des Mittelfingers begleitet wurde. Als der andere Mann aufstand, um den Platz zu wechseln, schlug ihm sein Kontrahent mit der Faust ins Gesicht.

Während eine Streifenbesatzung kurz vor 1 Uhr in der Bräuhausgasse neben dem Streifenwagen eine Personenkontrolle durchführte, setzte sich ein alkoholisierter Mann in den Streifenwagen. Da er nicht wieder aussteigen wollte, musste er aus dem Fahrzeug gezogen werden. Dabei zeigte er sich äußerst aggressiv und beleidigte die Beamten. Daraufhin wurde er in Gewahrsam genommen und gefesselt. Während des Transportes zeigte er sich weiterhin aggressiv und setzte seine Beleidigungen fort. Zur Überprüfung der Haftfähigkeit wurde er ins Klinikum gebracht. In der Notaufnahme trat er dann sogar nach einem Beamten, der den Tritt jedoch abwehren konnte. Nach Abschluss der Untersuchung durfte der Mann dann den Rest der Nacht in der Zelle verbringen.

Am Samstag, dem zweiten Herbstfestabend, mussten insgesamt fünf Platzverweise erteilt werden. Darunter auch erneut gegen den am Vorabend aufgefallenen Erdinger, der trotz Verbotes wieder ins Bierzelt wollte. Ein weitere Besucher pöbelte zunächst wegen eines vorübergehenden Einlassstopps die Türsteher beim Weißbräuzelt an und dann auch noch die ebenfalls anwesenden Polizeibeamten. Da er sich nicht beruhigen ließ, wurde ihm ein Platzverweis erteilt, dem er dann auch nachkam.

Schon früh am Abend wurde ein Autofahrer auf der Landshuter Straße kontrolliert. Der Mann roch nach Alkohol und gab an vom Volksfest zu kommen. Ein Alkotest ergab einen Alkoholwert, der mit Geldbuße und einem Fahrverbot geahndet wird.

Gegen 23.10 wurde eine Schlägerei bei der Bushaltestelle am Gries gemeldet. Ein angetrunkener Herbstfestbesucher hatte grundlos auf einen ebenfalls wartenden Mann eingeschlagen. Auf zwei weitere zu Hilfe kommende Passanten schlug er ebenfalls ein. Von weiteren Passanten wurde der Mann dann bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Zur weiteren Klärung und Aufnahme des Sachverhaltes sollte der Mann zur Dienststelle gebracht werden. Bei der Durchsuchung des Mannes wurde eine geringe Menge Marihuana gefunden.

Auf dem Festplatz gerieten gegen 23.20 Uhr zwei Besucher in Streit. Der Streit endete mit einem Faustschlag ins Gesicht des einen Mannes, der eine Platzwunde erlitt. Sein Kontrahent machte sich unerkannt aus dem Staub.

Gegen 23.50 Uhr bediente sich ein angetrunkener Herbstfestbesucher am offenen Kühllaster des Weißbräuzeltes. Der Mann wollte sich mit einem Träger Bier entfernen, wurde aber von einem Mitarbeiter erwischt. Beim Fluchtversuch wurde er festgehalten und der Polizei übergeben.

Einer Polizeistreife fiel gegen 1.15 Uhr ein streitendes Pärchen in der Langen Zeile auf. Als sie sich dem Paar näherten, versuchte der Mann unvermittelt einem Beamten ins Gesicht zu schlagen. Der Polizeibeamte konnte jedoch ausweichen und wollte zusammen mit seinem Kollegen den Mann fixieren. Der Mann widersetzte sich massiv und erhielt auch noch Unterstützung seiner vormaligen Kontrahentin. Schließlich gelang es den Beamten die beiden alkoholisierten Streithähne zu fixieren und zur Dienststelle zu bringen.

© SZ vom 04.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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