Das Gerüst steht:Viel zu tun

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Der Turm der Pfarrkirche St. Martin wird derzeit saniert. (Foto: Renate Schmidt)

Der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Martin in Langenpreising wird aufwendig saniert

Das Ergebnis einer Turmkreuzerkundung im Frühjahr 2014 war ernüchternd: Es stellte sich heraus, dass der Kaiserstiel der katholische Pfarrkirche St. Martin in Langenpreising morsch und verfault ist. Daher wurde das Turmkreuz mit Kreuzkugel und Tülle abgenommen und muss saniert werden. Doch bis es losging, musste abgewartet werden, bis die letzte Brut des dort nistenden Turmfalken flügge war, wie Pfarrer Gregor Bartkowski sagt. Ende Juli war es dann soweit, die Sanierungsarbeiten konnten mit den Gerüstarbeiten begonnen werden.

Die Turmfalken nennt Kirchenpflegerin Margot Myrt "die "beste natürliche Taubenabwehr". Wenn sie nächstes Jahr wieder kommen, sollen sie neue Nistkästen vorfinden. Die ebenfalls im Kirchenturm beheimateten Fledermäuse können aus- und ein fliegen.

An Arbeit mangelt es nicht. Saniert werden müssen Dach und Turm innen, dazu sollen schlechte Holzteile ausgetauscht werden. Diese werden aber erst sichtbar, wenn die Abdeckungen abgenommen werden, insbesondere bei der Kuppel, wie die Kirchenpflegerin mitteilt. Der Kaiserstiel - die Spitze einer Kirchturmkonstruktion - muss erneut werden und die Kuppel ausgebessert. Anschließend kann die Bekrönung vergoldet und wieder aufgesetzt werden. Auf dem Programm stehen auch noch

Putzausbesserungen und das Waschen und Streichen der Turmfassade. Die Turmuhr außen - die der öffentliche Zeitgeber der Gemeinde ist - wird ebenso restauriert und wieder in Stand gesetzt. Die Kosten für die Neubemalung der Ziffernblätter und die Vergoldung der Zeigerpaare in Höhe von rund 6000 Euro hat deshalb die Gemeinde Langenpreising übernommen. Während der Arbeiten ist der Friedhofsteil um den Turm wegen der Absperrungen zum Schutze der Friedhofs- und Kirchenbesucher eingeschränkt begehbar. Die Außenmaßnahme soll im Herbst abgeschlossen werden, die Innenmaßnahme bis Ende des Jahres, wie Margot Myrt mitteilt.

Die Gesamtsanierung des Kirchenturms soll 177 500 Euro kosten, wovon als maximaler zugesagter Zuschuss durch die Finanzkammer des Erzbischöflichen Ordinariats 70 Prozent (124 250 Euro) übernommen werden. Der Eigenanteil der Pfarrei beträgt 30 Prozent oder 53 250 Euro. Viele haben bereits gespendet, sodass der derzeitige Spendenstand erfreulicherweise schon 43 139,27 Euro beträgt, wie Pfarrer Gregor Bartkowski sagt.

Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Martin in Langenpreising ist ein Saalbau mit Zwiebelturm und eingezogenem Chor, der im Kern als spätgotisch gilt. Für das Langhaus und den Westturm zeichnete 1770 Johann Baptist Lethner verantwortlich, der als Erdinger Stadtmaurermeister zahlreiche barocke Kirchen - weit mehr als zwanzig - im Erdinger Land erbaute. Lethner starb am 10. Dezember 1782 in Erding.

© SZ vom 30.08.2016 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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