Das Ferienende naht:Schulwege im Landkreis sind sicher

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Die Polizei registriert nur wenige, überwiegend kleinere Unfälle. Ein Problem sind die "Eltern-Taxis"

Von Thomas Daller, Landkreis

Am kommenden Dienstag ist es soweit: Die Sommerferien sind zu Ende, und zahlreiche Schüler werden wieder allmorgendlich die Straßen bevölkern. Besonders auf die jungen Schulanfänger, die dann zum ersten Mal ihren Schulweg antreten, gilt es Rücksicht zu nehmen. Wie sich die aktuelle Lage der Schulwegsicherheit in Stadt und Landkreis Erding darstellt und welche Entwicklungen dabei zu beobachten sind, das hat die SZ Erding bei den zuständigen Polizeidienststellen nachgefragt.

Die Zahl der Schulwegunfälle im Landkreis ist tatsächlich äußerst gering: "Seit Jahren haben wir eine einstellige Zahl von Schulwegunfällen", sagte Hauptkommissar Alfons Englmeier, der in der Polizeiinspektion Erding für den Bereich Verkehr zuständig ist. "Meist sind es etwa fünf bis sechs pro Jahr. 2014 waren es vier." Seit etwa zehn Jahren habe es keinen schweren Schulwegunfall gegeben. Meistens handele es sich um Fahrradunfälle, dass an der Bushaltestelle gedrängelt werde und der Bus dann einem Kind über den Fuß fahre oder dass der Schulbus mal scharf bremsen müsse und sich ein Kind dann den Kopf anschlage. "Das ist angesichts der großen Zahl von Schülern, die täglich unterwegs sind, verschwindend gering." Dabei sei der Anteil der Schulweghelfer nicht hoch genug einzuschätzen, die für sehr viel Sicherheit sorgen würden.

Immer mehr Kinder sind jedoch auf die Schulweghelfer gar nicht angewiesen, denn sie werden tagtäglich von ihren Eltern mit dem Auto in die Schule gefahren. Diese sogenannten Elterntaxis sieht Englmeier kontraproduktiv: "Das Problem ist, dass sie ihre Kinder sicher zur Schule bringen wollen und dabei selber für Gefahr sorgen. Vor den Schulen gibt es wenig Parkplatze, deswegen parken sie dort auf der Straße. Bei Schulbeginn herrscht dann ein absolutes Chaos. Es ist unübersichtlich und die Kinder laufen über die Fahrbahn." Hauptkommissar Englmeier rät den Eltern, es sei sicherer, sich einen Parkplatz in 200 oder 300 Meter Entfernung zu suchen und dort die Kinder aussteigen zu lassen, als unmittelbar vor die Schule zu fahren.

Ohnehin ist es seines Erachtens nicht notwendig, dass die Kinder zur Schule chauffiert werden, zumindest nicht mehr nach der vierten Klasse. Denn die vierten Klassen im Landkreis würden an der Jugendverkehrsschule teilnehmen, die die Polizei abhalte. "Wir sind im ganzen Landkreis unterwegs; unter anderem in Erding, Taufkirchen, Dorfen, Wartenberg und Oberding und machen die Kurse mit den Kindern. Zum Schluss findet eine Prüfung statt und für die besten Teilnehmer gibt es Ehrenwimpel. Danach sind die Kinder fit für den Straßenverkehr." Auch in der kommenden Woche, zu Schulbeginn, werde sich die Polizei verstärkt um die Schulwegsicherheit kümmern: "Wir tun alles, was personell möglich ist. Wir schauen auf die Geschwindigkeit der Autofahrer und werden insbesondere auf die Kindersicherung achten - ob sie im Auto angegurtet sind oder ob sie einen Helm tragen, wenn die Eltern sie mit dem Roller oder dem Mofa bringen." Die Polizei werde eine Woche Präsenz zeigen. "Das machen wir jedes Jahr zu Schulbeginn."

Englmeier gab abschließend den Eltern den Tipp, ihre Kinder dazu anhalten, helle, gut sichtbare Kleidung zu tragen, die mit reflektierenden Materialen ausgestattet sind. Das trage wesentlich zur Sicherheit bei. Auch als Autofahrer sollte man in den kommenden Wochen besonders aufmerksam in Wohngebieten und an Schulwegen sein.

© SZ vom 12.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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