Dank und Anerkennung:Fahnder in Zivil

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Kripo Erding ehrt aufmerksamen Mann aus Hallbergmoos

Von Antonia Steiger, Erding/Hallbergmoos

Ein aufmerksamer Anwohner ist ein wichtiger Fahnder. Diese Botschaft will die Kriminalpolizei Erding aussenden und hat daher am Freitag einen Mann geehrt, dessen Aufmerksamkeit es zu verdanken ist, dass die Polizei im Februar in Neufahrn im Landkreis Freising drei Einbrecher festnehmen konnte. Mit Hilfe der Bürger solle das Phänomen der Wohnungseinbrüche besser in den Griff zu bekommen sein, sagte Gerhard Roider, Leiter der Kripo Erding.

Am Abend des 27. Februars, eines Mittwochs, klingelte ein Mann mit Hund an Peter Kotschs Tür in Hallbergmoos. Er habe machte ihn darauf aufmerksam, dass er in der Nachbarschaft einige verdächtige Männer gesehen habe, sagte Kotsch am Freitag bei einer kleinen Feierstunde. Kotsch holte seine Taschenlampe und ging nach draußen, der Mann mit Hund war bereits weg. Kotsch sagte, er habe bei einer Nachbarin geklingelt. "Die hat gleich Angst bekommen." Schließlich verständigte er die Polizei, die noch am selben Abend drei Männer festnahm. Sie waren unmittelbar zuvor über eine Terrassentür in ein Wohnhaus eingedrungen und Uhren, Schmuck und Elektronik im Wert von 5000 Euro erbeutet. Den drei Männern konnten weitere Taten nachgewiesen werden.

Schnell vor Ort zu sein und nach den Tätern zu fahnden, das ist für die Polizei bei der Aufklärung von Wohnungseinbrüchen von zentraler Bedeutung. Denn die Einbrecher werden immer geschickter, wenn es darum geht, Spuren zu vermeiden. Dabei, so Roider, helfen auch Fernsehserien wie CSI. "Da wird gezeigt, wie der Mensch Spuren hinterlässt und wie er sich davor schützen kann." Wie wichtig die Hilfe aus der Bevölkerung ist, zeigte sich auch im Jahr 2014, als eine Erdinger Jugendbande eine Vielzahl von Einbrüchen verübt hatte und erst auf den Tipp eines Anwohners gestoppt werden konnte. Roider betonte, dass es sich bei Einbrüchen mitnichten immer um Banden aus dem osteuropäischen Ausland handele. Er erwähnte einen Moosburger Einzeltäter, dem zwanzig Einbrüche zur Last gelegt werden, sowie dem so genannten Fensterbohrer mit mehr als 28 Taten im gesamten Zuständigkeitsbereich der Kripo in Erding, Freising und Ebersberg. Kotsch bekam als Anerkennung eine Urkunde, einen Krug und 100 Euro. Und die Kripo bekommt, so hofft sie, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit, die helfen soll, die Zahl der Wohnungseinbrüche zu senken.

© SZ vom 08.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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