Corona im Landkreis:Höchste Inzidenz südlich von Berlin

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Am Klinikum wachsen Sorgen wegen Ausfällen beim Personal

Südlich von Berlin hat es in ganz Deutschland am Montag keinen Landkreis gegeben, der eine höhere Sieben-Tage-Inzidenz als Erding aufgewiesen hat: Mit 1473,1 rangierte der Landkreis Erding an Platz elf der Statistik des Robert Koch-Instituts. Auf Platz 15 folgt Bad Tölz-Wolfratshausen (1431,2) und auf Platz 18 Ebersberg (1408,1), dann die Stadt München. 442 neue Fälle hatte das Landratsamt seit Samstag gezählt, die meisten mit 134 wieder in der Stadt Erding. Ebenfalls stark betroffen sind Taufkirchen (44), Dorfen (38), Oberding (33), Eitting (21), Moosinning (19) und Wartenberg (17). Am Montag galten 2323 Personen als infiziert, in Quarantäne befanden sich 3695 Personen. Zehn Menschen liegen im Klinikum, davon zwei auf der Intensivstation, einer wird beatmet.

Die Zahl der Krankenhauspatienten mit Corona macht der Klinikleitung keine Probleme, wohl aber der "Anstieg der Ausfälle im Bereich des Personals wegen Erkrankung oder Quarantäne", so wird der Krankenhausdirektor Dirk Last in der Pressemitteilung zitiert. Man befinde sich "diesbezüglich in einem hochdynamischen Prozess". In einigen Bereichen dürfe es keine weiteren Ausfälle geben, weil es bereits "zu erhöhten Belastungen kommt, die gerade noch so kompensiert werden können". Die Handlungsfähigkeit des Klinikums sei "derzeit aber noch voll gegeben". Gegebenenfalls würde mit einer Umverteilungen des Personals oder einer Anpassung der Leistungen reagiert werden.

Außerdem weist das Landratsamt darauf hin, dass künftig bei den Quarantäne-Maßnahmen für Schüler danach unterschieden wird, ob sie in einem Zimmer mit Lüftungsgerät unterrichtet werden oder in einem Zimmer ohne. Der Unterschied besteht darin, dass bei einem positiven Fall in einem Zimmer mit Lüftungsgerät auf die Kontaktnachverfolgung verzichtet wird. Es wird weiter in Präsenz unterrichtet, aber noch genauer getestet. Wenn dann noch ein Fall auftritt und "ein epidemischer Zusammenhang" angenommen werden könne, "ist dies als Ausbruch zu werten". Das Gesundheitsamt ordnet dann Quarantäne für die Klasse an, Ausnahmen seien dabei aber zu berücksichtigen. Im Gegensatz dazu werden in Unterrichtsräume ohne Luftreinigungsanlagen weiterhin Kontaktpersonen ermittelt, worauf "gegebenenfalls eine Quarantäneanordnung folgt". Wenn aber gut gelüftet worden ist, könne dies die Virenlast und die Ansteckungsgefahr verringert haben, worauf eine Quarantäneanordnung der engen Kontaktpersonen entfallen könne. Dies zu prüfen, sei Aufgabe es Gesundheitsamtes.

© SZ vom 25.01.2022 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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