Seit Dienstag sind keine neuen Corona-Ausbrüche in den Asylunterkünften, Kliniken als auch in den Pflegeheimen zu verzeichnen gewesen, das teilt die Pressestelle des Landratsamts Erding am Mittwoch mit. Bei der Lagebesprechung der Führungsgruppe Katastrophenschutz hätten alle beteiligten Bereiche sogar "von einer leichten Entspannung der Situation" gesprochen. Angespannt ist hingegen weiterhin die Lage im städtischen Heilig-Geist-Stift in Erding, wo 60 Bewohner mit dem Virus infiziert sind.
Reihentestungen hatten vor kurzem ergeben, dass sich 60 Bewohner des Heilig-Geist-Spitals angesteckt haben. Sie weisen nach Angaben von Christian Wanninger, Pressesprecher der Stadt, leichte bis schwere Symptome auf, Stand Mittwoch Nachmittag war noch keine Verlegung ins Klinikum erforderlich. Das Haus ist auf der Suche nach Pflegefachkräften und -helfern.
Wie das Landratsamt mitteilt, sind zu den bestätigten Covid-19-Fällen im Landkreis Erding seit Dienstag 49 neue Fälle hinzugekommen. Die Zahl der bestätigten Fälle steigt damit von 3603 auf 3655. Die neuen Fälle stammen aus folgenden Städten, Märkten und Gemeinden: 14 aus Erding, sieben aus Dorfen, vier aus Taufkirchen, je drei aus Eitting, Langenpreising, Moosinning, Oberding und Wörth, je zwei aus St. Wolfgang und Fraunberg und je einer Bockhorn, Ottenhofen, Walpertskirchen und Wartenberg sowie ein Fall am Flughafen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 353,2. Die Zahl der Genesenen steigt um 69 auf 2828 Personen. Damit gelten derzeit 798 Personen als infiziert (Vortag: 819). Nach einem weiteren Todesfall steigt die Zahl der an Corona Verstorbenen im Landkreis Erding auf 29.
Im Klinikum werden derzeit 50 Covid-19-Patienten behandelt, fünf davon auf der Intensivstation , drei von ihnen werden beatmet. Derzeit sind drei Intensivbetten frei. Das Klinikum verspüre "eine Entlastungssituation durch die bereit gestellten Kapazitäten der Klinik Wartenberg", schreibt Pressesprecherin Claudia Fiebrandt-Kirmeyer. Erste Verlegungen seien bereits durchgeführt worden.
Für das Impfzentrum des Landkreises wurden die noch fehlenden Kühlschränke mittlerweile angeliefert, so dass einer Lagerung des Impfstoffes nun nichts mehr im Wege stehe. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bereiteten sich auf die erstmalige Auslieferung des Impfstoffes und den Start der Impfungen, voraussichtlich zum 23. Dezember, vor.
Die Polizei berichtet laut Landratsamt "von einer überwiegend ruhigen Lage". Am Dienstag wurden lediglich fünf Anzeigen geschrieben, "der überwiegende Teil der Bevölkerung akzeptiert und befolgt die aktuell gültigen Regelungen".
Derweilen ermittelt das Landratsamt jedoch weiterhin, ob und wie es gegen die Verantwortlichen der Veranstaltung im Pichlmayr-Seniorenzentrum in Erding vorgeht. Dort hatten sich am 11. Dezember 40 Mitarbeiter getroffen - zu einer "Weihnachtsfeier" ohne ausreichende Hygiene- und Abstandsregeln. So lautet jedenfalls die Einschätzung der Polizei, die von einem anonymen Anrufer informiert worden war. Die Beamten hatten die Versammlung aufgelöst. Wie beim Polizeipräsidium Oberbayern Nord am Mittwoch zu erfahren ist, sind die Ermittlungen inzwischen abgeschlossen. Der entsprechende "Ereignisbericht" sei an das Landratsamt Erding verschickt worden. Dort prüft der Fachbereich Heimaufsicht nun aufsichtsrechtliche Maßnahmen gegen die Einrichtung beziehungsweise den Träger.
Die Pichlmayr GmbH hat laut Fiebrandt-Kirmeyer inzwischen beim Landratsamt eine Stellungnahme abgegeben, die sich im Wesentlichen mit der Pressemitteilung vom Mittwoch decke. Darin hatte das Unternehmen erklärt, es habe sich keinesfalls um eine Weihnachtsfeier, sondern um eine einstündige Betriebsversammlung gehandelt, bei der alle Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten worden seien.