Dass die Werte der Sieben-Tage-Inzidenz aktuell vielerorts danebenliegen, ist bekannt. Beim Inzidenzwert für den Landkreis Erding geht es allerdings gerade gewaltig drunter und drüber. Wer sich am Sonntag auf dem Covid-19-Dashboard des Robert-Koch-Instituts (RKI) informieren wollte, bekam als aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert von 1419,8 angegeben. Beim RKI wurden in den vergangenen sieben Tagen 1972 neue Infektionen im Landkreis Erding registriert. Zählt man jedoch die neuen Fälle zusammen, die das Landratsamt Erding in der vergangenen Woche gemeldet hat, sind das viel mehr: es sind 3419 Fälle. Daraus errechnet sich eine dementsprechend sehr viel höhere Sieben-Tage-Inzidenz von 2461,6. Ähnlich hohe Werte melden etwa die Landkreise Dachau und Starnberg.
Das Landratsamt Erding hatte bereits am Freitag indigniert mitgeteilt, dass der derzeit offensichtlich viel zu niedrige Inzidenzwert "aus Sicht des Gesundheitsamts nicht zu erklären" sei. Es ist halt so. Was man überhaupt noch vom Inzidenzwert halten soll oder halten kann, wird eh immer fraglicher. Wesentlicher erscheinen die Daten zur Krankenhausbelegung mit Covid-19-Patienten, die in Bayern noch klar unter den dramatischen Werten der vierten Welle liegen.
Laut der neuesten Corona-Meldung aus dem Landratsamt vom Samstag wurde von einem Tag auf den anderen 568 neue Fälle registriert, die in allen 26 Kommunen des Landkreises auftraten. In Erding waren es mit 205 Fällen die meisten Neuinfektionen, gefolgt von Dorfen (53) und Taufkirchen (42). In den anderen Gemeinden sah es so aus: Berglern (8), Bockhorn (21), Buch am Buchrain (7), Eitting (14), Finsing (23), Forstern (15), Fraunberg (3), Hohenpolding (9), Inning am Holz (5), Isen (10), Kirchberg (3), Langenpreising (5), Lengdorf (28), Moosinning (31), Neuching (12), Oberding (16), Ottenhofen (3), Pastetten (7), St. Wolfgang (12), Steinkirchen (6), Walpertskirchen (12), Wartenberg (9) und Wörth (9). Derzeit gelten 3776 Menschen im Landkreis als infiziert. In Quarantäne befinden sich derzeit 5267 Personen.