Christopherus Hospiz Verein:Informieren und darüber sprechen

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Tag der offenen Tür und zahlreiche Vorträge zum Thema Sterben

"Weil du wichtig bist" ist das Motto des Welthospiztages am Samstag, 13. Oktober. In Erding wurde 1994 der Christophorus Hospizverein gegründet, dessen ehrenamtliche Hospizbegleiter und Palliative-Care-Fachkräfte schwerstkranke und sterbende Menschen sowie ihre Angehörigen in ihrem Zuhause begleiten und betreuen. Mit verschiedenen Veranstaltungen rund um den Welthospiztag möchte der Hospizverein auf seine Aufgaben und seine Arbeit aufmerksam machen.

Den Anfang macht am Donnerstag, 11. Oktober, um 19 Uhr im Museum Erding Juliane Uhl mit einer Lesung aus ihrem Buch "Drei Liter Tod", in Kooperation mit dem Katholischen Bildungswerk (KBW) Erding. "Die Autorin arbeitet in einem Krematorium und hat den Tod neben sich", heißt es in der Pressemitteilung des Christophorus Hospizvereins. Ihre Erfahrungen beschreibe Juliane Uhl "spannend, informativ und emotional". Die Texte aus ihrem Buch werden mit Musik verbunden.

Ottilie Kober und Christine Unangst informieren am Freitag, 12. Oktober, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum in Altenerding über Patientenverfügung, Vollmacht und Betreuungsverfügung. Wer trifft für mich Entscheidungen, wenn ich nicht mehr kann? Wer willigt in Operationen oder ärztliche Maßnahmen ein? Wer setzt meine Wünsche und Vorstellungen durch? Auch mit 18, wenn ich gerade volljährig bin, schon daran denken? Informationen zu diesen Fragen erhalten die Besucher an diesem Abend.

Am Welthospiztag, Samstag, 13. Oktober, veranstaltet der Christophorus Hospizverein in seinen Räumen einen Tag der offenen Tür von 10 bis 17 Uhr. Besucher können dort mit den Mitarbeitern und Hospizbegleitern ins Gespräch kommen. Stündlich gibt es Vorträge über hospizliche und palliative Versorgungsmöglichkeiten, Netzwerke, die Vorbereitung zum ehrenamtlichen Hospizbegleiter und die Erfahrungen in den Begleitungen, Trauerbegleitung, Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht und die Zusammenarbeit mit dem Fischers Seniorenzentrum.

Freiwilliger Verzicht auf Nahrung und Flüssigkeit am Lebensende, sogenanntes Sterbefasten, ist das Thema eines Vortrags am Mittwoch, 17. Oktober, um 19 Uhr im evangelischen Gemeindezentrum. Jürgen Bickhardt, ehemaliger Chefarzt der inneren Abteilung des Erdinger Krankenhauses, Gründer und langjähriger Vorsitzender des Christophorus Hospizvereins Erding, hat als Arzt viele schwerkranke und sterbende Menschen begleitet. Als Palliativmediziner hat er sich sehr in der Hospizbewegung und Sterbebegleitung engagiert und sich für die Rechte des Menschen am Lebensende eingesetzt. So hat er sich auch intensiv mit dem Thema des freiwilligen Verzichtes auf Nahrung und Flüssigkeit am Lebensende befasst und wird nach seinem Vortrag auf Fragen eingehen. In seinem Referat werden zum Beispiel folgende Punkte angesprochen: Was passiert, wenn sich ein Mensch für diesen Weg entschieden hat? Wird das Ende des Lebens dadurch nicht beschleunigt? Handelt es sich dabei vielleicht sogar um eine Selbsttötung, deren Begleitung seit dem Sterbehilfegesetz von 2015 strafbar sein kann? Und wie können Menschen, die diesen Weg gehen möchten, trotzdem Unterstützung und Begleitung erfahren? Fragen, die laut Hospizverein "aus rechtlicher und moralischer Sicht in Deutschland derzeit sehr kontrovers diskutiert werden". Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen gibt es unter www.hospizverein-erding.de.

© SZ vom 28.09.2018 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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