Christian Korn:Mehr Transparenz bei Bauprojekten

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Mathematiker Christian Korn aus Wartenberg geht für die FDP ins Rennen um einen Sitz im Landtag. (Foto: Renate Schmidt)

FDP-Kandidat aus Wartenberg will die "Wohnungskrise" bekämpfen

Von Philipp Schmitt

Als Direktkandidat der Freien Demokraten für den Landtag geht der 1974 in Fürth geborene Christian Korn am 14. Oktober ins Rennen: Der in Wartenberg lebende und aus Mittelfranken stammende Mathematiker, der demnächst heiraten wird, möchte die "Wohnungskrise" in der Region bekämpfen: "Ich bin für Nachverdichtung, weil sich Familien nur noch selten das Einfamilienhaus auf tausend Quadratmeter Grund leisten können und der Bedarf an Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern steigt", sagt der für eine internationale Softwarefirma tätige IT-Entwicklungsleiter der Erdinger SZ. Die FDP wolle die Grunderwerbsteuer für das erste selbst genutzte Wohneigentum abschaffen, um dadurch die Finanzierung der ersten eigenen Immobilie zu erleichtern. Zudem müssten Genehmigungsprozesse vereinfacht werden, wobei Kommunen bei Bauprojekten bei strengeren Regeln und mehr Transparenz die Planungshoheit behalten sollten.

Dem von der Flughafengesellschaft geplanten Bau einer dritten Startbahn steht Korn skeptisch gegenüber: "Die dritte Startbahn befürworte ich erst dann, wenn die Statistiken des Flughafens erkennen lassen, dass sie nötig ist." Derzeit reiche dafür die Zahl der Flugbewegungen nicht aus, der Airport habe auf zwei Bahnen noch Reserven für mehr Starts und Landungen. Korn sei auch gegen ein "gezieltes Anlocken von Billigfluglinien zu günstigen Konditionen". Der in Röthenbach an der Pegnitz aufgewachsene Politiker fordert eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur und den Ausbau des ÖPNV. Brennpunkte mit Nachholbedarf sehe er am Flughafen und entlang der neuen A94-Trasse. Es sei "versäumt worden, sich auf die Veränderungen, die sich durch die Autobahn ergeben, vorzubereiten" - in Dorfen und Taufkirchen drohen "verstopfte Zentren". Die neue Autobahn biete aber auch Chancen und Impulse durch Zuzug und Gewerbe. Positiv sieht der Hobby-Geiger im Fraunberger Gemeindeorchester` den geplanten "S-Bahn-Ringschluss". Der Ringschluss und die Konversion im Fliegerhorst bieten laut Korn Erding Wachstumschancen, die genutzt werden müssten.

Wichtig ist dem IT-Berater zudem der Ausbau der digitalen Infrastruktur durch Glasfasernetze: Die Breitbandversorgung biete Chancen für Firmen im ländlichen Raum und für flexible Arbeitsmodelle (Zuhause-Arbeiten): "Der flächendeckende Ausbau muss weitergehen." Beim Thema Gesundheit wünscht sich Korn mehr finanzielle Unterstützung durch das Land. Menschen in Gesundheitsberufen, zum Beispiel Hebammen, müssten einen angemessenen Lohn für ihre Arbeit erhalten, was momentan nicht der Fall sei. Die hausärztliche Versorgung auf dem Land müsse gesichert werden, nötigenfalls durch Förderung. Krankenhäuser sollten nicht dem freien Markt überlassen werden.

Beim Thema Migration setze sich die FDP dafür ein, dass bestehendes EU-Recht umgesetzt wird: "Wir finden aber auch, dass ein Asylant, der hier eine Ausbildung in einem Pflegeberuf macht und sich gut integriert eine Bereicherung für unsere Gesellschaft ist." Die Novelle des Polizeiaufgabengesetz (PAG) sieht Korn skeptisch. Bei den Freien Demokraten engagiert sich der Hobby-Koch und Schachspieler seit zehn Jahren. Er war im Landkreis Aichach-Friedberg Vize-FDP-Kreisvorsitzender und im Erdinger Kreisverband Schatzmeister. "Wir gehen mit einer jungen Mannschaft ins Rennen und sind bereit, für Überzeugungen zu kämpfen", sagt Korn.

© SZ vom 29.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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