Bürgerbeteiligung:Auf dem richtigen Weg

Lesezeit: 1 min

Jeder sagt seine Meinung, jeder hat eine Idee. Und manch einer hat auch was zu meckern.

Von Antonia Steiger

Bürgerbeteiligung kann eine mühselige Sache sein aus Sicht der Politiker. Jeder sagt seine Meinung, jeder hat eine Idee. Und manch einer hat auch was zu meckern. Es ist deswegen sehr sinnvoll, wenn man sich zur Moderation dieses Prozesses externer Hilfe bedient. Christian Bittner von dem Büro Cima hat dem Tag der Städtebauförderung und insbesondere der Bürgerwerkstatt zu einem großen Erfolg verholfen: Alle Vorschläge aus der Runde der Bürger wurden notiert, alle waren ihm gleich wichtig. Es gab keine Hierarchie und keine Einordnung, keine Bewertung nach den Kriterien sinnvoll oder nicht, machbar oder nicht.

Der Stadtpolitik wird es voraussichtlich nicht ganz so gut gelingen, jeder Idee mit gleich großem Interesse zu begegnen und sie zu diskutieren. Denn vieles ist in Erding schon auf den Weg gebracht, das lässt sich nicht leugnen. So ist beispielsweise ein Radverkehrskonzept in Arbeit, auch Tempo 30 soll flächendeckend auf ausgewählten Straßen eingeführt werden. Die Vorschläge der Bürger trotzdem ernst zu nehmen und sie ernsthaft zu diskutieren, obwohl man sich doch so sicher ist, bereits viel für eine gehobenen Lebensqualität in Erding zu tun: Darin liegt nun die große Aufgabe für Politik und Verwaltung.

OB Max Gotz sagte, man habe bei der Entwicklung des Stadtparks gute Erfahrungen gemacht mit der Bürgerbeteiligung. Die Pläne wurden der Öffentlichkeit vorgestellt und deren Meinung gehört. Hingebungsvoll hatte aber auch der Stadtrat über Grünflächen, Aussichtstürme und grüne Klassenzimmer diskutiert und mühevoll zu einer Lösung gefunden, hinter der jetzt alle stehen. Die Anregungen der Bürger aufzugreifen in einem sehr viel weiteren Prozess, wie es ein Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept darstellt, ist noch einmal etwas ganz anderes. Manche Anregung ließe sich möglicherweise ganz einfach beiseite schieben mit dem Hinweis, dass die Stadtpolitik ohnehin schon aktiv geworden sei, dass das alles ja schon längst in Arbeit sei. Doch das darf nicht passieren. Politik und Verwaltung haben sich nun auf den Weg gemacht, Themen der Stadtentwicklung nicht nur im Stadtrat und in den Ausschüssen, sondern auch in Bürgerforen zu diskutieren. Die Werkstatt am Samstag war ein Anfang.

© SZ vom 11.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: