Bühnenshow für die Kleinen:Experiment mit einem Siebenschläfer

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Das Programm fürs Kindertheater in der Erdinger Stadthalle steht. Die kleinen Besucher erwartet unter anderem ein Pinocchio-Musical, Hits von Sternschnuppe sowie ein neues, eher unbekanntes Stück, in dem 36 Mützen vorkommen

Von Sophia Belliveau, Erding

3500 bis 4000 Kinder sehen sich jährlich in der Erdinger Stadthalle die Aufführungen des Kindertheaters an. Am Mittwoch stellte im Schrannensaal der Sparkasse Jutta Kistner, die Geschäftsführerin der Stadthalle, das Kindertheater-Programm von November 2018 bis April 2019 vor. Mit dabei waren Margit Sarholz und Werner Meier von der Kindergruppe Sternschnuppe, Schauspielerin, Synchronsprecherin und Autorin Sabine Bohlmann sowie Vertreter der Sparkasse.

"Kinder verdienen im Theater dieselbe Qualität wie Erwachsene", sagt Bohlmann. Sarholz würde sogar noch weiter gehen: "Ich finde Kindertheater muss eine besonders gute Qualität haben. Kinder saugen alles auf wie ein Schwamm." Die Künstler seien sich ihrer Verantwortung in dieser Hinsicht durchaus bewusst. Trotzdem wolle man laut Kistner nicht predigen: "Manche Stücke heben den moralischen Zeigefinger, das machen wir nicht." Die Stücke, die in der Erdinger Stadthalle gezeigt werden, sollen anspruchsvoll und für Kinder sowie Erwachsene unterhaltsam sein. Die Shows sind für Kinder ab vier Jahren konzipiert. "Wir schlagen eigentlich vor, dass Kinder so früh wie möglich ins Theater gehen, sollten sie jünger als drei sein, sind sie aber noch etwas zu klein."

Am Samstag, 17. November, beginnt das Kindertheater der Saison 18/19 mit dem Jubiläumswunschkonzert von Sternschnuppe. Die Fans der Kindergruppe dürfen sich dabei eine persönliche Hitparade zusammen stellen: 25 Songs aus 25 Jahren stehen zur Auswahl, die zehn beliebtesten werden gespielt. "Das ist toll, weil bei jedem Konzert die persönlichen Favoriten des Publikums gespielt werde", sagt Sarholz. "Manche Lieder wie Die Kuh, die wollt ins Kino gehen sind immer dabei, aber es ist immer wieder interessant, zu sehen, was sich die Kinder wünschen", so ihr Lebensgefährte Werner Meier.

Der nächste Programmpunkt ist am Donnerstag, 20. Dezember, vom Wittener Kinder- und Jugendtheater "Der kleine Rabe Socke feiert Weihnachten" nach Nele Moost und Annet Rudolph. Das soll "ein echter Vorweihnachtsspaß" werden. Als erstes Theaterstück im neuen Jahr ist am Freitag, 4. Januar, "Pinocchio - das Musical" vom Liberi Theater für Kinder in der Stadthalle zu sehen. "Viel Musik, packende Dialoge und einfallsreiche Kostüme" sollen für großartige Unterhaltung sorgen.

"Die Geschichte vom kleinen Siebenschläfer, der nicht einschlafen konnte" wird am Mittwoch, 6. Februar 2019, aufgeführt. Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Sabine Bohlmann. Sie ist eine "Newcomerin" im Kindertheater. "Wir wollen etwas Neues ausprobieren, bekannte Stoffe nutzen ab", sagt Jutta Kistner. Viele Häuser würden sich das nicht trauen, so Bohlmann, da "Kunden das kaufen, was sie kennen". Deswegen ist Bohlmann ein "Experiment". "Aber ein gutes", fügt Sarholz hinzu. Im Theaterstück setzt sich Bohlmann insgesamt 36 Mützen auf, um die unterschiedlichen Tiere darzustellen, die der kleine Siebenschläfer trifft, während er versucht einzuschlafen. "Ich schlüpfe in alle Rollen", erklärt Bohlmann. Dabei wird sie von drei Musikern unterstützt, die die Rap, Rock und Country Songs im Stück begleiten.

Den Abschluss der Saison bildet am 5. April 2019 "Michel aus Lönneberga" nach den Geschichten von Astrid Lindgren. "Den Michel haben wir schon lange nicht mehr aufgeführt", sagt Geschäftsführerin Jutta Kistner. "Am Vormittag findet auch eine Vorstellung für Kindergärten und Vorschulen statt."

© SZ vom 20.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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