Bilanz :Stadtwerke Erding verbuchen Rekordergebnis

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Neue Sitze gibt es schon seit geraumer Zeit im Eisstadion. Die komplette Sanierung mitsamt eines verbesserten Brandschutzes dauert aber noch bis Mitte des kommenden Jahres. (Foto: Stephan Görlich)

Die Strom- und Erdgaskunden werden zwar weniger, dennoch gibt es ansehnliche Jahresüberschüsse. Geschäftsführung und Aufsichtsrat betonen die guten Beziehungen zu den Kunden

Von Antonia Steiger, Erding

Die Stadtwerke Erding mit ihren Sparten zur Versorgung der Bürger in Erding und einigen weiteren Gemeinden mit Wasser, Strom und Erdgas haben das Jahr 2018 mit einem Überschuss in Höhe von 3,455 Millionen Euro abgeschlossen. Ein "historisches Rekordergebnis", wie Geschäftsführer Christoph Ruthner sagte. Es sei "ein sehr erfolgreiches Jahr" gewesen, sagte auch OB Max Gotz (CSU) und Aufsichtsratsvorsitzender am Dienstag im Stadtrat. Dort legten Ruthner und seine Mitarbeiter die Bilanz für 2018 vor und stellten fest, dass es in allen Bereichen mit Ausnahme des Erdgases einen "massiven Zuwachs bei dem Ergebnis" gegeben habe.

Dass Zuwächse im Ergebnis nicht zwingend eine Ausweitung der Geschäftstätigkeit voraussetzt, zeigt die Bilanz des Überlandwerks Erding, das Erding, Eitting und Berglern sowie Teile von Wartenberg, Fraunberg und der Gemeinden Marzling und Langenbach im Landkreis Freising mit Strom versorgt: Die Stromabgabe sank von 2017 auf 2018 in ganz außerordentlichem Maße: von 212 00 auf 127 000 Megawattstunden. Grund dafür ist unter anderem, dass ein Großkunde weggebrochen ist, wie Ruthner erklärte. Weniger Strom abzugeben bedeutet auch, weniger Strom einkaufen zu müssen, und damit sanken auch die Kosten für den Materialaufwand.

Am Ende 2018 hatte das Überlandwerk schließlich einen Jahresüberschuss von 4,2 Millionen Euro; 2017 lag dieser Wert bei deutlich geringeren 2,38 Millionen Euro. Dieses Ergebnis war das allerdings von zwei Sondereffekten geprägt: Die Stadtwerke hatten 2017 zu ihrem 125-jährigen Bestehen die Kunden an 125 Tagen kostenlos ins Frei- oder Hallenbad oder in die Eishalle eingeladen, auch eine Gewerbesteuernachzahlung drückte das Ergebnis 2017.

Ruthner hatte allerdings schon vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass die Stadtwerke beim Strom damit rechnen müssten, dass Kunden zu Billiganbietern wechseln würden. Auf Nachfrage von Herbert Maier (Grüne) betonte er die guten Beziehungen der Stadtwerke zu ihren Kunden, den Abschied von einem Großkunden ordnete er als "Bereinigung des Portfolios" ein. Maier hatte auch gefragt, ob die Stadtwerke eines Tages von den Entgelten für die Nutzung ihres Netzes leben müssten, wenn die eigenen Kunden immer weniger werden würden. Das verneinte Ruthner mit Verweis auf die treue Kundschaft. Nicht eine Umsatzmaximierung sei das Ziel, sondern die Versorgung der Kunden.

Auch beim Erdgas sank die Abgabe von 2017 bis 2018 von 334 000 auf 303 000 Megawattstunden, in dieser Sparte ging aber auch der Jahresüberschuss zurück: von 1,9 Millionen auf 1,7 Millionen Euro. Prokurist Markus Sepp erklärte, dass ein Sonderkunde gewechselt habe, die Menge des abgegebene Gases sei aber auch durch das schöne Wetter gedrückt worden. Dennoch hat die Erdgasversorgung im Jahr 2018 fast doppelt so viel investiert wie im Jahr zuvor, und zwar eine gute Million Euro in die Erschließung des Gebietes Thermengarten und in mehr als tausend Hausanschlüsse.

Einen bescheideneren Jahresüberschuss hat mit 630 000 Euro die Wasserversorgung vorzuweisen. Die Abgabemenge stieg zwar sowohl bei den Haushaltskunden und dem Kleingewerbe wie auch bei den Großkunden. Das lag laut dem Prokuristen Thomas Altstetter am sehr heißen Sommer 2018.

Gotz erinnerte daran, dass die Stadtwerke ihre Überschüsse in die Freizeitanlagen investieren. Für mehr als fünf Millionen Euro wird das Eisstadion saniert. Die Stadtwerke gleichen auch die Defizite aus, die sich aus dem Betrieb der Freizeitanlagen ergeben. Sie lagen bei niedrigen 7,90 Euro pro Besucher in Hallen- und Freibad und bei 8,70 Euro bei der Eissporthalle.

© SZ vom 28.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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