Bilanz:Geowärme macht 1,1 Millionen Euro Gewinn

Lesezeit: 2 min

Ausbau des Fernwärmenetzes und Erweiterung der Therme Erding als Abnehmer machen sich in den Bilanzen des Zweckverbandes deutlich bemerkbar. Prognose für 2016 sieht ähnlich positiv aus

Von Philipp Schmitt, Erding

Eine positive Bilanz des Zweckverbands für Geowärme Erding für 2015 hat Max Gotz (CSU) in der Verbandsversammlung gezogen: "Die Entwicklung des vergangenen Jahres hat unsere Erwartungen übertroffen, sagte der Verbandsvorsitzende. Der Jahresgewinn lag 2015 bei 1,1 Millionen Euro; 2014 waren es lediglich 53 000 Euro. Dieses gute Ergebnis sei nicht selbstverständlich: "Wir müssen den Erfolg des Zweckverbandes deshalb ins rechte Licht setzen, denn es gab nicht immer Zeiten mit so guten Ergebnissen wie 2015." Gotz erinnerte daran, dass die gedeihliche Entwicklung des Zweckverbandes auch der Langatmigkeit des Projekts zu verdanken sei. Der Zweckverbands-Vorsitzende zeigte sich auch im Hinblick auf die Entwicklung des aktuellen Geschäftsjahres optimistisch, denn aufgrund der wesentlich höheren Pachteinnahmen und niedrigen Zinsen werde auch für 2016 ein erfreulicher Jahresgewinn von etwas mehr als einer Million Euro prognostiziert. Die Verbandsversammlung stellte einstimmig die Jahresrechnung fest und beschloss die Entlastung für die Jahresrechnung 2015.

Die gute Entwicklung des Verbandes hängt auch mit dem begonnenen Ausbau des Fernwärmenetzes und den positiven Auswirkungen der Erweiterung der Therme Erding als Abnehmer des 65 Grad heißen Thermalwassers aus der Erdinger Quelle zusammen: 2015 haben etwa 1,5 Million Besucher der Therme besucht und zusätzlich geschaffene Wasserflächen den Bedarf am im Thermalbad auf 199 828 Kubikmeter deutlich - auch zu Gunsten des Zweckverbandes - nach oben schnellen lassen. Zur Wärmeentnahme dienten im vergangenen Jahr 841 273 Kubikmeter, wobei der Zweckverband seit 1994 beim Betrieb der Fernwärmeversorgung mit der Saarbrückener Firma "Steag New Energies GmbH" kooperiert. Sie hat inzwischen Aufträge für den Ausbau der Fernwärmeleitungen an die "Kraftanlagen München" vergeben hat, die 2015 an diversen Standorten neue Rohre verlegt hat. Die Länge der gesamten Fernwärmetrasse sei Gotz zufolge auf 30 800 Meter gestiegen. Verbandsrat Günther Adelsberger wollte dazu wissen, in welchem qualitativen Zustand sich die Leitungen des Fernwärmenetzes derzeit befinden. "Die Rohre sind in Ordnung", sagte Gotz, eventuell könne aber eine Entschlammung verschmutzter Leitungen erforderlich sein. Der Geschäftsleiter des Zweckverbandes, Alois Gabauer, teilte mit, dass die vom Zweckverband geplante Heizwerkerweiterung schnell realisiert und der erforderliche Bauantrag bei der Bezirksregierung eingereicht werden soll. Im Zusammenhang mit der Vermögenslage des Zweckverbandes Geowärme sprach Gabauer für 2015 von einem "hervorragenden Ergebnis". Erfreulich sei auch die gut gefüllte Kasse des Verbands, der bei Kreditinstituten mehr als eine Million Euro auf der hohen Kante hat. Als "sehr ordentlich" bezeichnete Gabauer auch die Eigenkapitalquote von 18 Prozent. Nicht so erfreulich sind hingegen die hohen Verbindlichkeiten von mehr als 22 Millionen Euro, die auch mit den Investitionen etwa in die Erweiterung des Fernwärmenetzes oder der Modernisierung der Anlagen zur Versorgung der erweiterten Therme zusammenhängen. Im vergangenen Jahr seien aber immerhin Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1,6 Million Euro abgebaut worden. Und die Schuldentilgung soll fortgesetzt werden: "Wir hoffen, dass wir die Verbindlichkeiten in acht bis zehn Jahren getilgt haben." Bei den Gesamtverbindlichkeiten des Zweckverbandes von rund 22 Millionen Euro sei zu beachten, dass Stadt und Landkreis für diese Verbindlichkeiten zu gleichen Teilen haften und das Risiko tragen. Zudem stehe den Verbindlichkeiten des Zweckverbandes ein Anlagevermögen im Wert von etwa 27 Millionen Euro gegenüber. Gabauer sagte, im Rahmen der örtlichen Rechnungsprüfung und durch den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband habe es keine Beanstandungen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Verhältnissen und keine Hinweise auf bestandsgefährdende Risiken gegeben.

Der Zweckverband für Geowärme Erding verwertet Geowärme und Grundwasser aus der Tiefenbohrung an der Itzlinger Straße in Erding. Das Geowärmeprojekt ist in Fernwärmeversorgung durch Geowärme-Nutzung, Projektentwicklung im Sondergebiet Geowärme und Abgabe von Thermalwasser gegliedert. Die Thermalquelle wurde 1983 bei Ölsuchbohrungen in 2350 Metern Tiefe entdeckt- der Zweckverband Geowärme Erding wurde vom Landkreis und der Stadt Erding gegründet (www.geowaerme-erding.de).

© SZ vom 06.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: