Bilanz 2017:Viel Arbeit für Flughafenpolizei

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Zahl der Straftaten bleibt aber auf dem niedrigem Niveau der Vorjahre

Obwohl die Polizeiinspektion am Flughafen München für jährlich rund 45 Millionen Passagiere, für 40 000 Beschäftigte in etwa 600 Firmen und Betrieben im gesamten Dienstbereich sowie für zahllose Besucher des Flughafen zuständig ist, blieb die Zahl der Straftaten auf dem niedrigen Niveau der Vorjahre, wie der Sicherheitsbericht der Polizeiinspektion für 2017 zeigt. Knapp ein Drittel aller Straftaten (478) am und um den Flughafen waren Diebstähle. Die Zahlen liegen auf dem Niveau des Vorjahres (472), wobei es sich überwiegend um "einfache Diebstähle" handelte. Insgesamt lag aber die Einsatzbelastung der Beamten mit 7934 Einsätzen etwas höher als im Vorjahr. Die Ursache lag an den besonderen Einsatzlagen im vergangenen Jahr. Unter anderem wegen der im Februar stattfindenden Münchner Sicherheitskonferenz, dem offiziellen Besuch des israelischen Staatspräsidenten im September sowie den vielen Veranstaltungen der Flughafen München GmbH zum 25-jährigen Bestehen des Airports.

Beamte der Polizeiinspektion halfen zudem in rund 500 Fällen bei Dienststellen im Flughafenumland aus und leisten seit November einen Beitrag zur Sicherheit rund um das Bayerische Transitzentrum Manching-Ingolstadt.

Der Dienstbereich umfasst das unmittelbare Flughafengelände mit den Passagierterminals und den Fracht- und Verwaltungsbereichen, aber auch große Teile der Gewerbe- und Büroparks in den Gemeinden Hallbergmoos und Oberding/Schwaig. 1572 Strafanzeigen haben die Beamten der Polizeiinspektion 2017 bearbeitet. Damit blieb die Zahl der Straftaten im Vergleich zum Vorjahr (1567) nahezu konstant. Die Aufklärungsquote stiegt sogar leicht auf 66,3 Prozent (Vorjahr 64,8 Prozent). Von schweren Gewaltdelikten blieben Reisende, Beschäftige und Besucher des Airport verschont, wie es in der Statistik heißt.

Angestiegen sei dafür Zahl der angezeigten Ladendiebstähle von 74 auf 90 Delikte. Oftmals würden unbeaufsichtigte beziehungsweise liegengelassene Geldbörsen, Handys und Handtaschen in Büros, Firmen, Restaurants, Waschräumen und Passagierbereichen entwendet.

Ein Schlag gegen eine Bande von Trickdieben sei dabei der Polizei im Juni vergangenen Jahres gelungen. Nachdem in kurzer Folge zwei Anzeigen wegen Gepäckdiebstahls mit hohem Schaden in den Vorfahrtszonen der Terminals erstattet worden seien, haben sich die Zivilfahnder der Flughafenpolizei auf die Lauer gelegt. Bei ihrer dritten Tat konnten die extra aus England angereisten Diebe festgenommen werden. Ihre Masche sei jeweils die gleiche gewesen: ein Täter habe vor dem Terminal in einem Mietwagen gewartet, ein weiterer habe einen Fluggast abgelenkt, der gerade sein Gepäck verladen habe wollen und der Dritte habe in diesem Moment zugegriffen. Alle drei seien dann eiligst mit dem Diebesgut in einem extra angemieteten Auto verschwunden. Der Gesamtschaden (Schmuck, Bargeld, Smartphones, Tablets und noch vieles mehr) der drei Taten wurde auf rund 20 000 Euro beziffert.

Dass sich Passagiere, Beschäftige und Besucher am und um den Flughafen nicht immer "grün" sind, belegen 57 (53) Anzeigen wegen Körperverletzung, sowie 48 (56) Beleidigungen. Zudem wurden 66 (45) Fälle von Sachbeschädigungen angezeigt.

© SZ vom 18.04.2018 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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