Biennale Oberding:Immer erfolgreicher, immer größer

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Mehr als 30 Künstlerinnen und Künstler aus der Gemeinde nehmen heuer an der Oberdinger Biennale teil. Es ist bereits die neunte Ausgabe der Schau

Von Mathias Weber

Die neunte Ausgabe der Oberdinger Biennale wird auch ein Abschied sein. Nicht aber, weil es in zwei Jahren keine Ausgabe der langjährigen Ausstellungsreihe mehr geben wird; im Gegenteil, die Jubiläums-Biennale ist fest eingeplant. Sie wird nur in einer anderen Umgebung stattfinden, nämlich in der dann neuen Oberdinger Mehrzweckhalle. Die wird gerade erbaut, und, so erinnert sich die Biennale-Organisatorin und Künstlerin Lisa Kreuz, lange war gar nicht klar, ob die Oberdinger Künstler ihre Schau dieses Jahr im Altbau würden abhalten können. Kurz hat die Künstlergruppe schon überlegt, die Biennale dieses Jahr im Sommer zu veranstalten - nicht im kalt-nassen Herbst.

Aber alles ging seinen gewohnten Gang, am kommenden Wochenende präsentieren die mehr als 30 Oberdinger Künstlerinnen und Künstler wieder ihre ganz unterschiedlichen Werke und zudem ein interessantes Rahmenprogramm (siehe Kasten). Das Spektrum in der Malerei reicht von Arbeiten in Mischtechnik über Öl-und Acrylmalerei bis hin zu Aquarellen. Im Bereich Kunsthandwerk werden farbenfrohe Kreationen aus der Floristik und dem Wolldesign, Töpfer- und Schmuckarbeiten, sowie Holzmalerei gezeigt. Außerdem sind Landschafts- und Portraitfotografien sowie Holzskulpturen zu sehen.

Im Jahr 2000 wurde die erste Oberdinger Biennale zum 1250-jährigem Jubiläum der Gemeinde ausgerichtet - mit 18 teilnehmenden Künstlern. Die Idee hat sich bewährt: Die Gemeinde stellt den Künstlern, die sich nicht in einem Verein, aber in einem losen Kreis organisiert haben, die Mehrzweckhalle zur Verfügung und gibt auch ein bisschen Geld. Die Veranstaltung, sagt die Malerin Lisa Kreuz nicht ohne Stolz, sei über die Jahre hinweg immer erfolgreicher geworden, immer größer - und auch immer aufwendiger zu organisieren. Schon ein halbes Jahr nach der letzten Biennale wird schon wieder mit den Vorbereitungen der kommenden begonnen. Auch, weil immer mehr Künstler mitmachen. "Wir haben jetzt schon wieder drei Anmeldungen für die Jubiläums-Biennale", sagt Lisa Kreuz. Eine Regel, die die teilnehmenden Künstler beachten müssen, ist streng: Man muss im Oberdinger Gemeindebereich leben. Ansonsten ist viel möglich: Man kann ein Hobbykünstler sein, jemand, der seine Kunst sehr ernst nimmt und sich stets weitergebildet hat; oder man lebt sogar zum Teil oder komplett von der Kunst, wie zum Beispiel der Holzbildhauer Wolfgang Fritz oder der Kunstmaler und Modegrafiker Hannes Döllel, der auch Zeichen- und Malkurse gibt.

Am Ende der Vorbereitungszeit für die aktuelle Biennale treffen sich die teilnehmenden Künstlern und baldowern aus, wer in welcher Ecke oder auf welcher Stellwand welche Kunstwerke ausstellt. Lisa Kreuz selbst wird dieses Jahr mit mehreren Werken vertreten sein. Nicht nur wird sie zwei ihrer großflächigen Ölgemälde ausstellen, dieses Mal hat sie sich - inspiriert von ihrem Beruf in der Personalentwicklung - eine besondere Installation angefertigt. Die Oberdingerin hat alle teilnehmenden Künstler gefilmt und sie gebeten, sich kurz vorzustellen und den Besucher einen Hinweis zu ihren Werken mit auf den Weg zu geben. Der Film wird jetzt im Eingangsbereich der Mehrzweckhalle an die Wand projiziert und läuft dort das Wochenende über in Dauerschleife - als Einstimmung für die Besucher. Auch eine bereit lieb gewonnene Tradition wird es in diesem Jahr wieder geben. Nach dem Abzug der Kosten wird das Geld, dass die Künstlergruppe durch ihr Café mit Kaffee und Kuchen das Wochenende über eingenommen hat, gespendet. Dieses Mal geht die Spende über die Gemeindegrenzen hinweg, nämlich an die St. Nikolaus-Schule in Erding, wo geistig und mehrfach behinderte Kinder gefördert werden. Am Ende des Biennale-Wochenendes, am Sonntag um 15 Uhr, findet dann die Spendenübergabe statt, die einige Kinder aus der St. Nikolaus-Schule musikalisch umrahmen werden.

Die Oberdinger Biennale 2016 wird am Freitag, 4. November, um 19 Uhr mit einer Vernissage eröffnet. Die Ausstellungszeiten sind dann am Samstag, 5. November, von 13 bis 17 Uhr und am Sonntag, 6. November, von 10 bis 17 Uhr.

© SZ vom 03.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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