Bevorzugung Erdinger Senioren nicht möglich:Wohnen im Süden

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Die Stadt Erding will westlich der Langen Feldstraße selber bauen - behindertengerecht und günstig Zuvor muss der Landkreis die Container abbauen und Ersatz beschaffen

Von Antonia Steiger, Erding

Die Stadt Erding macht Ernst mit ihrem Plan, im Süden von Altenerding an der Langen Feldstraße selbst Wohnungen zu bauen. Das Hauptaugenmerk liege dabei auf sozial schwache Bürger und für Menschen mit Beeinträchtigungen, das erklärte Lolita Liening vom Stadtbauamt den Stadträten im Planungs- und Bauausschuss. Die befürworteten den Plan dann auch einstimmig. Noch stehen auf der Fläche, die sich im Besitz der Stadt Erding befindet, Container, in der Flüchtlinge leben. Wann die Container dort abgebaut werden, sagte OB Max Gotz (CSU) in der öffentlichen Sitzung nicht. Das Mietende sei jedoch noch einmal verlängert worden. Hier sei die Stadt Erding dem Landkreis Erding nochmals entgegen genommen, damit der neue Möglichkeiten sucht, um die Flüchtlinge anderweitig unterzubringen.

Im April hatten die Erdinger Stadträte beschlossen, den Bebauungsplan für diese Fläche zu ändern. Sie umfasst nicht nur den Platz, auf dem die Container mit Flüchtlingsunterkünften stehen, sondern auch den des evangelischen Kindergartens, der von dem Bebauungsplanverfahren jedoch unangetastet bleibt. Jetzt hat die Stadtplanung den Entwurf vorgestellt. Demnach sollen auf dieser Fläche bis zu dreißig Wohnungen entstehen - "behindertengerechte Wohnungen und günstige Sozialwohnungen", wie es in dem Entwurf heißt. Die Fläche, die im Moment laut Flächennutzungsplan für Gemeinbedarf vorgesehen ist - geplant war einmal ein Gemeindezentrum - soll jetzt in ein allgemeines Wohngebiet umgewandelt werden. Dass Nahversorger, eine Apotheke und eine Bushaltestelle in der Nähe sind, sei günstig, heißt es weiter. In der Ausschusssitzung am Dienstag gab es zu diesem Plan keine Widerworte, im Gegenteil. Es herrschte allgemeine Zufriedenheit.

Die Seniorenreferentin Jutta Harrer (SPD) sagte, sie begrüße diese Entwicklung und würde sich wünschen, wenn die Wohnungen möglicherweise im Zuge eines Wohnungstausches an ältere Mitbürger vergeben werden könnten. Dazu hatte die SPD im Sommer dieses Jahres einen Antrag gestellt. Die SPD hatte diese Forderung in einem Antrag unter dem Motto "Wohnungstausch für Senioren" formuliert und ihn damit begründet, dass ältere Menschen oft in zu großen und nicht barrierefreien Wohnungen lebten. Kleinere Wohnungen seien aber kaum zu finden und oftmals auch noch teuerer. Der Antrag wird demnächst im Erdinger Stadtrat behandelt, wie Gotz ihr erwiderte.

Eine "Bevorzugung von Senioren", wie es die SPD sich wünsche, sei aber schwierig, weil "nicht verfassungskonform". Die Stadt Erding "kann nicht eine Gruppe bevorzugen", sagte er. "Wir bemühen uns doch um alle Gruppen in der Bevölkerung", fügte er beschwichtigend an.

Das künftige Gebäude für die bis zu dreißig Wohnungen wird als Hochparterre erreichet. Das heißt, wie Liening erläuterte, dass der Fußboden im Erdgeschoss 1,40 Meter über der Umgebung liegt. So lasse sich die darunter liegende Garage als Gemeinschaftsgarage teilweise oberirdisch bauen, und nicht als Tiefgarage.

Nur wann es so weit ist, das bleibt unklar. Hans Balbach (Erding Jetzt) hatte nochmals darauf hingewiesen, dass die Container "seit Jahren" schon keinen schönen Anblick mehr lieferten. Auch Gotz stimmte ihm zu, dass sie in keinem guten Zustand mehr seien. Er fügte an, dass er im Umgang mit Bauträgern "mit Härte" agiere, um sie dazu zu bewegen, behindertengerechte Wohnungen zu bauen. Nun solle die Stadt auch diese Pflicht erfüllen. Diese Gelegenheit wolle er sich nicht entgehen lassen.

© SZ vom 12.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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