Betreuung todkranker Menschen:Zeichen der Wertschätzung

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Steigende Mitgliederzahlen beim Christophorus Hospizverein

Von Regina Bluhme, Erding

Schwerkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige werden im Landkreis vom Christophorus Hospizverein Erding betreut. Die Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen wird immer stärker nachgefragt. So sind nicht nur die Mitgliederzahlen des Vereins erneut gestiegen auf aktuell 463, auch die Patientenzahlen haben sich erhöht. Umso mehr freut das Team, dass in Erding ein stationäres Hospiz auf den Weg gebracht wird.

21 Neuzugänge für das Jahr 2018 verzeichnet der Verein, der am Mittwochabend die Mitgliederversammlung abgehalten hat. Jutta Mayer, Palliativfachkraft und Koordinatorin beim Verein, erklärt auf Nachfrage der SZ, dass viele Angehörige von Patienten Mitglied werden, "und das ist auch ein Zeichen der Wertschätzung".

Ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen hat in der sogenannten Allgemeinen Ambulanten Palliativen Versorgung (AAPV) Schwerkranke zuhause, in einem Heim oder einer Klinik betreut, allein die hauptamtlichen Schwestern haben laut Mayer 52 Personen zuhause und 54 in Altenheimen versorgt. Insgesamt, so schätzt Mayer, habe die Zahl der Patienten um circa zehn Prozent zugenommen.

Schwerstkranke, die eine aufwendigere und komplexe Betreuung benötigen, werden vom Palliativ Team Erding übernommen. Diese 2011 gegründete Tochtergesellschaft des Hospizvereins ist für die sogenannte Spezialisierte Ambulante Palliativ Versorgung (SAPV) mit angestellten Ärzten und Pflegekräften zuständig. Hier ist die Zahl der Patienten um fast 20 Prozent, von 351 auf 432 angestiegen. Zahlen, die laut Monika Vogt, Geschäftsführerin des Palliativ Teams Erding, belegen, "wie wichtig die Arbeit unserer Mitarbeiter ist". Dieses Jahr wird das Team um eine zweite Palliativärztin und zwei zusätzliche Pflegekräfte aufgestockt.

Dass die Stiftung des Freisinger Ehepaars Folger ein gemeinsames Hospiz für die Landkreise Erding und Freising in der Herzogstadt errichtet, das sei "für beide ein Gewinn", ist Jutta Mayer überzeugt. "Das ist einfach wunderbar", fügt Monika Vogt hinzu. Wenn alles glatt läuft, könnte Ende 2020 schon die Eröffnung sein. Dabei sei das Hospiz "nicht vom Himmel gefallen", die Hospizvereine und Palliativteams beider Landkreise hätten lange Vorarbeit geleistet und "alle Kräfte gebündelt". Die Zusammenarbeit habe sehr gut funktioniert, "wir hatten das gleiche Ziel".

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Hospizvereinen soll weiter verstärkt werden. So gibt es schon länger eine gemeinsame Projektgruppe, die Fortbildungen in Altenheimen organisiert. Denn dort sind immer wieder Todkranke untergebracht. Das führe beim Pflegepersonal zu zusätzlicher Belastung, erklärt Mayer. Mit Fortbildungen zum Beispiel über Ernährung und Kommunikation wollen die beiden Vereine die Mitarbeiter in der Betreuung todkranker Menschen unterstützen, erklärt Mayer.

Demnächst steht beim Christophorus Verein ein Umzug an. Die Räume in der Erdinger Roßmayrgasse wurden wegen Eigenbedarfs gekündigt. In der Münchner Straße hat der Hospizverein eine neue Bleibe gefunden.

© SZ vom 02.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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