Betonplatten werden zu alt:Die Rumpelpiste wird saniert

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Autofahrer müssen auf der A 92 in den kommenden Jahren zwischen Flughafen und Dingolfing mit Behinderungen rechnen

Von Petra Schnirch, Freising/Moosburg

Die Sperrung des Autobahnparkplatzes "Moosburger Au" in dieser Woche gibt schon mal einen Vorgeschmack darauf, was auf Auto- und Lastwagenfahrer zukommt: Auf der A 92 müssen sie sich in den nächsten Jahren zwischen Flughafen und Dingolfing-Ost auf erhebliche Behinderungen einstellen. Anfang März beginnt die Autobahndirektion Süd mit der Erneuerung des sechs Kilometer langen Teilstücks zwischen den Anschlussstellen Erding und Moosburg-Süd. Schon von kommender Woche an wird auf dieser Strecke wegen vorbereitender Arbeiten ein Tempolimit gelten.

Die Betonplatten der Autobahn haben ihre Altersgrenze erreicht. Die Schnitte quer über die Fahrbahn, die Blow-ups - also das Hochschnellen einzelner Teile bei großer Hitze - verhindern sollen, haben die Fahrbahn zusätzlich in eine Rumpelpiste verwandelt. Laut Josef Seebacher, dem Sprecher der Autobahndirektion, hat die Politik Druck gemacht, dass die A 92 nun möglichst schnell saniert wird. Im vergangenen Jahr war das wegen der Arbeiten auf der A 9 nicht möglich, damit der Verkehr großflächig ausweichen konnte.

Der erste Bauabschnitt zwischen Erding und Moosburg-Süd sei noch relativ unkompliziert, erklärt Seebacher, weil keine Anschlussstellen betroffen seien. Allerdings werden fünf Brücken abgerissen und neu gebaut, eine sechste muss verstärkt werden, "ein großes Unterfangen", wie Seebacher sagt. Nach den Faschingsferien geht es richtig los. Voraussichtlich von 6. März an - je nach Wetterlage - werden die Spuren in Fahrtrichtung München nach außen gedrückt, um den Straßenraum durch Befestigung des Mittelstreifens zu verbreitern. Nach etwa vier Wochen wird der gesamte Verkehr dann auf diese Seite verlegt. Ostern beginnen die eigentlichen Bauarbeiten: In Richtung Deggendorf werden die Betonplatten herausgerissen, die Autobahn erhält eine Asphaltdecke. Von Juli an geht es auf der Gegenfahrbahn weiter.

Im Baustellenbereich wird ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern gelten. Das habe sich auf der A 9 bewährt, sagt Seebacher. Die Erfahrung zeige, dass sich die Unfallzahlen damit im Vergleich zu einer Beschränkung auf Tempo 80 halbieren. Es stehen weiterhin zwei Spuren pro Richtung zur Verfügung. Gearbeitet wird Tag und Nacht. Bis zum Wintereinbruch soll das Teilstück fertig sein. Die Baukosten liegen bei etwa 20 Millionen Euro. Die Sanierung der gesamten 70 Kilometer wird nach einer Schätzung der Autobahndirektion auf etwa 400 Millionen kommen.

Eine Verschnaufpause erhalten Pendler und Bauarbeiter im Winter. 2018 ist nach aktuellem Stand der Abschnitt zwischen Moosburg-Süd und Isarbrücke an der Reihe, dann sind auch Ein- und Ausfahrten betroffen. 2019 soll die Strecke zwischen Freising-Ost und Erding folgen, anschließend der Rest zwischen Isarbrücke und Dingolfing sowie die Fahrbahn zwischen Flughafen und Freising-Ost. Naturschutzgebiete erschweren laut Seebacher die Planungen in diesen Bereichen. Die Autobahndirektion hofft, dass dann jeweils mehrere Abschnitte zusammengefasst werden können, damit sich die Arbeiten nicht über zehn Jahre hinziehen.

© SZ vom 16.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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