Berscheitschafsdienst:Belastung für Ärzte sinkt deutlich

Lesezeit: 1 min

KVB zieht positives Fazit für Pilotprojekt Bereitschaftspraxen in den Lankreisen Ebersberg und Erding

Rund zehn Monate gibt es in den Landkreisen Erding und Ebersberg mittlerweile das Pilotprojekt der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) für den Bereitschaftsdienst. Seit Juli 2016 betreibt die KVB eine Bereitschaftspraxis in Ebersberg. Ergänzt wird diese von der bereits länger bestehenden Praxis in Erding. Diese Praxen sind die erste zentrale Anlaufstelle für Patienten, wenn diese außerhalb der üblichen Sprechstundenzeiten medizinischer Hilfe bedürfen. Zusätzlich gibt es neben den Bereitschaftspraxen einen von der KVB organisierten Fahrdienst, der die medizinisch notwendigen Hausbesuche in der Region durchführt.

Die Bilanz nach der knapp einjährigen Pilotphase ist nach Angaben der KVB "durchweg positiv". Die Neustrukturierung des Bereitschaftsdienstes habe zu Verbesserungen für Patienten, Ärzte und die beteiligten Kliniken geführt. Insgesamt seien dort von Juli bis Dezember 2016 rund 8000 Patienten behandelt worden. Und damit seien die Kapazitäten noch längst nicht ausgelastet - es könnten sogar noch mehr Patienten zu den jeweiligen Öffnungszeiten in den Praxen ärztlich versorgt werden. Außerdem seien rund 3300 medizinisch notwendige Hausbesuche von den diensthabenden Ärzten durchgeführt.

Für die niedergelassenen Ärzte in der Region gebe es seit der Neuorganisation spürbare Erleichterungen. So sei laut KVB deren Dienstbelastung im Bereitschaftsdienst von ursprünglich durchschnittlich 289 Stunden auf noch 67 Stunden jährlich gesunken. Durch die Reduzierung dieser Belastung soll die Attraktivität der Niederlassung in eigener Praxis gesteigert und damit insbesondere dem Ärztemangel auf dem Land vorgebeugt werden. Zusätzlich unterstützen würden sogenannten"Poolärzten". Dies sind nach KVB-Angaben Ärzte, die selbst nicht niedergelassen sind und dadurch nicht zum Bereitschaftsdienst verpflichtet wären, aber diese Dienste freiwillig übernehmen und so dazu beitragen, die Last auf noch mehr Schultern zu verteilen. Insgesamt haben die "Poolärzte" bisher durchschnittlich 53 Prozent der Dienststunden in der Region übernommen und somit die niedergelassenen Vertragsärzte deutlich entlastet. Für die beteiligten Kliniken haben sich durch die Gründung der KVB-Bereitschaftspraxen ebenfalls Vorteile ergeben: Im Klinikum Landkreis Erding gebe es bereits seit Februar 2007 eine Ärztliche Bereitschaftspraxis direkt am Klinikum. Die guten Erfahrungen, die seither mit diesem Modell gemacht worden seien, haben sich durch die Erweiterung der Öffnungszeiten noch verstärkt. "Das Projekt ist ein großer Beitrag für eine Gesundheitsversorgung, die sich am Patienten orientiert", so die Kassenärztlichen Vereinigung.

© SZ vom 27.04.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: