Barrierefreiheit in Erding:Eine Rampe am Weiher fehlt

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Lebhafte CSU-Debatte mit Inklusionsreferent Walter Rauscher

Von Antonia Steiger, Erding

Es ist noch ein ziemlich weiter Weg, bis Erding eine barrierefreie Stadt ist. Der Inklusionsreferent Walter Rauscher (CSU) referierte am Sonntag beim Frühschoppen seiner Partei über die Bemühungen und Pläne und deren geplante Umsetzung, die in dem Konzept für eine barrierefreie Innenstadt auch niedergeschrieben sind. Auch beim Frühschoppen stellte sich heraus, dass das große Kopfsteinpflaster in der Fußgängerzone der Innenstadt aus Sicht vieler das größte Problem darstellt; auch der Stadtrat hat es als solches identifiziert. Damit erschöpft sich aber nicht die Bandbreite der Themen, mit denen sich der Inklusionsreferent Rauscher zu befassen hat.

Es gehe bei der Inklusion eben nicht nur um Barrierefreiheit, sagte Burkhard Köppen. Inklusion sei viel mehr etwas, das in den Köpfen der Menschen verankert werden müsse; auch mit diesem Gedanken solle sich der Stadtrat nochmals beschäftigen. Überhaupt ging es nicht nur um barrierefreie Wege von den Seniorenheimen in die Innenstadt und um Erleichterungen im Alltag für blinde und sehbehinderte Menschen, sondern eben auch um das, was in den Köpfen passiert. So stellte sich man einer gegen die Idee, rücksichtslose Radfahrer zu bestrafen, wenn sie in dem für Radfahrer mittlerweile freigegebenen Stadtpark zu schnell unterwegs sind, wie es Robert Pröller vorgeschlagen hatte und wie es auch Rauscher begrüßen würde. Wie Köppen äußerte aber auch Günther Adelsberger der Meinung, dass man die Menschen zu einem guten Miteinander erziehen und ermuntern müsse. Zum Beispiel mit einer anderen Art der Verkehrserziehung in den Schulen. Ohnehin ließe sich eine so große "Kontrolldichte" nicht erzielen, dass Strafen wirksam wären, sagte Köppen und verwies auf die jetzt schon zahlreichen Aufgaben der Mitarbeiter des Ordnungsamtes, dessen Personal in den vergangenen Jahren immer wieder aufgestockt worden sei. "Aufklärung statt Kontrolle", forderte auch Arnold Kronseder. Er kritisierte außerdem mit deutlichen Worten, dass es noch immer am Kronthaler Weiher keine Einstiegshilfe für Rollstuhlfahrer gebe. Rauschers Hinweis, dass die Maßnahme nun abgeschlossen sei, dass eine solche Einstiegshilfe einen großen baulichen Aufwand erfordern würde und dass es keine Firmen gebe, die so etwas machen könnte, wischte Kronseder beiseite: "Das geht ganz einfach. Am Feringasee gibt es das auch."

© SZ vom 21.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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