Ausbau:Mehr Platz in der Landwirtschaftsschule

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Wie aus einem Guss: Der Neubau der Landwirtschaftsschule geht nahtlos in den Altbau über. Er wird vor allem von den Hauswirtschaftsklassen genutzt. (Foto: Renate Schmidt)

Der drei Millionen Euro teure Anbau ist fertig und offiziell eröffnet. Die neuen Räumlichkeiten werden vor allem von den Hauswirtschaftsklassen genutzt. Ein Aufzug macht auch den Altbau barrierefrei zugänglich

Von Paul Kern, Erding

Die Landwirtschaftsschule Erding nimmt ihren Neubau in Betrieb. Drei neue Lehrsäle finden Platz in den neuen Räumlichkeiten, die nahtlos an das bestehende Schulgebäude im Amt für Landwirtschaft, Ernährung angebaut sind. Außerdem ist das Schulgebäude nun dank eines Aufzuges barrierefrei.

Die neuen Räume werden in erster Linie von Studentinnen der Hauswirtschaftsklasse genutzt. Im neuen Gebäudeteil sind ein Fachraum für Hausgartenbau und einer für Textilpraxis untergebracht. Außerdem wurde die Lehrküche im Altbau renoviert und mit neuen Küchenblöcken nachgerüstet. Die alten Räume der Hauswirtschaft waren im Keller, wo es "enger, dunkler und die Arbeitsatmosphäre nicht so angenehm" gewesen sei, sagte Andrea Seidl, Leiterin das Referats für Bildung und Schulwesen in der Hauswirtschaft im bayerischen Landwirtschaftsministerium bei der offiziellen Eröffnung am Montag. Die neuen Fach- und Unterrichtsräume sind mit neuester Technik ausgestattet. "Die Kreidezeit ist vorbei", sagt Helga Bauschmid, die Abteilungsleiterin der Schule für Hauswirtschaft, während sie mit einem digitalen Stift in der Hand den eindrucksvollen 86 Zoll-Touchscreen vorführt. Drei dieser Großbildschirme und Dokumenten-Live-Kameras werden von nun an Tafel und Overhead-Projektor ersetzen.

Erst kürzlich hatte die Landwirtschaftsschule existenzgefährdende Probleme melden müssen. Die vom Landwirtschaftsministerium vorgegebene Mindeststudentenanzahl war für das Wintersemester 2019/2020 nicht erreicht worden, es hatten sich zu wenige Interessenten für den Landwirtschaftskurs angemeldet. Nur mit einer Sondergenehmigung des Ministeriums durfte die Landwirtschaftsklasse dann doch loslegen.

Schulleiter Otto Roski nutze die Eröffnung der neuen Unterrichtsräume, um zu betonen, dass der Fortbestand des Landwirtschaftsstudiengangs "nicht in Gefahr" sei. Dafür sei die "Treue zum Schulstandort Erding wichtig", appellierte Roski an angehende Landwirte. Es wäre gut, wenn der Nachwuchs seine Ausbildung "nicht irgendwo in Bayern" absolviere, sondern in Erding. Dann müsse man sich "keine Sorgen" über die Zukunft der Landwirtschaftsschule machen, sagte Roski. Die Zahl der Erdinger Landwirtschaftsschüler war zuletzt jedoch nicht sehr hoch: Im April 2019 kamen nur sechs von 16 Absolventen aus dem Landkreis Erding. Die Schule betonte damals in einer Pressemitteilung ihre "überregionale Bedeutung".

Vom Schülerschwund sei die Hauswirtschaftsklasse nicht so stark gebeutelt, sagte Helga Bauschmid. Zurzeit befinden sich 16 Studentinnen in der Ausbildung, die im Frühjahr ihre Prüfung ablegen werden. Kapazitäten für mehr als 24 Studierende habe man ohnehin nicht.

Drei Millionen Euro habe die Baumaßnahme gekostet, sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Damit habe man den Kostenrahmen "wie gewohnt eingehalten". 2017 war der Anbau im Bauausschuss des Kreistags mit 2,2 Millionen Euro veranschlagt worden. Bayerstorfer selbst sprach noch im Oktober 2019 von 2,7 Millionen Euro Kosten, fügte allerdings an, dass es auch noch mehr werden könnte. Der Bau wird mit 785 000 Euro vom Freistaat gefördert.

© SZ vom 18.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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