Aus dem Polizeibericht:Bombendrohungen per E-Mail

Ein Unbekannter hat per E-Mail damit gedroht, im Grünen Zentrum in der Dr.-Ulrich-Straße in Erding, wo sich unter anderem das Amt für Landwirtschaft, die Landwirtschaftsschule sowie die Geschäftsstellen des Bauernverbands und der Waldbesitzervereinigung befinden, eine Bombe explodieren zu lassen - wenn nicht binnen 80 Stunden nach Eingang der E-Mail 20 000 Dollar in der Internet-Währung Bitcoin gezahlt würden. Die Bombendrohung war am Wochenende eingegangen. Die Räumlichkeiten im Grünen Zentrum wurden von Spezialkräften und einem Sprengstoffhund abgesucht. Eine Bombe wurde nicht gefunden.

Auf gleiche Weise sind laut Polizeiangaben in den vergangenen Tagen auch anderorts in Bayern gleichlautende, in Englisch verfasste Erpresserschreiben aufgetaucht. In Starnberg galten die Bombendrohungen einer Arztpraxis und einer karitativen Einrichtung. In Moosburg war eine Bäckerei und in Ingolstadt ein Reisebüro betroffen. Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd sind laut einem Sprecher in den vergangenen Tagen sieben Bombendrohungen aus den Landkreisen Altötting, Traunstein, Miesbach, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau gemeldet worden. Das Polizeipräsidium Niederbayern in Straubing registrierte zuletzt fünf solcher Bombendrohungen. In allen Fällen ermittelt die jeweils zuständige Kriminalpolizei, unterstützt von Spezialisten aus dem Bereich Cybercrime.

Ein Polizeisprecher aus Ingolstadt bekräftigte, dass man die Drohschreiben in jedem Fall sehr ernst nehme. Die breite Auswahl der Orte und Örtlichkeiten, wo angeblich Bomben versteckt seien, lasse gleichwohl "kein Muster erkennen" und erscheine "eher wirr ausgesucht". Der Polizeisprecher aus Straubing stufte die Bombendrohungen als "eine Masche von Spam-Mail" ein, "die massenhaft und wahllos verschickt wird".

© SZ vom 02.09.2020 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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