Auch Auswirkungen auf Erding:Zwei neue Schulen für Ebersberg

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Poing soll Gymnasium bekommen, und eine Berufsschule wird gebaut

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg

Jahrelang wurde über Kleinigkeiten diskutiert, jahrelang ging wenig voran. Nun steht dem Landkreis Ebersberg das größte Bildungsprojekt bevor, das es je gegeben hat: Zwei neue Schulen soll der Landkreis bekommen, darunter die erste Berufsschule und das fünfte Gymnasium. Das hätte vermutlich auch für die Erdinger Berufsschule Konsequenzen: Zu deren Sprengel gehören die Gemeinden Anzing, Forstinning, Hohenlinden, Markt Schwaben, Pliening und Poing - alle im Landkreis Ebersberg.

Die Pläne stammen von einer Arbeitsgruppe aus Ebersberger Kreistags- und Verwaltungsmitgliedern. Dass sie umgesetzt werden, gilt als wahrscheinlich. Neun Monate hatte die Kreisverwaltung mit Vertretern der Fraktionen zusammen gesessen. Nun sind sich alle einig: Der Landkreis Ebersberg braucht zwei Schulen, um den Schülerzahlen gerecht zu werden. 160 Millionen Euro soll das Paket kosten. 36 Millionen Euro davon würde der Freistaat übernehmen. Da die Berufsschule auch von Schülern aus dem Landkreis München genutzt werden soll, beteiligt sich der Nachbar mit 24,5 Millionen Euro, die Hälfte der 49 Millionen Euro für die Berufsschule. Den Löwenanteil von 100 Millionen Euro will der Landkreis Ebersberg stemmen.

Noch vor zwei Jahren war der Bedarf für ein solches Großprojekt nicht genehmigungsfähig, die neuesten Prognosen seien aber so deutlich, dass beide Schulen notwendig seien, etwa weil Poing schnell wächst und weil die Geburten- und Zuzugsrate im gesamten Landkreis jedes Jahr zunehme, hieß es nun. Bis zum Jahr 2025 müsse man in der Region Ebersberg mindestens mit 700 neuen Schülern rechnen.

Nach Vaterstetten, Kirchseeon, Grafing und Markt Schwaben soll Poing ein Gymnasium bekommen, hier sind die Vorstellungen bereits konkret. 2020 soll mit dem Bau begonnen werden, sodass die Schule in sechs bis acht Jahren fertig ist. Sie soll knapp 60 Millionen Euro kosten und Platz für mindestens 1000 Schüler bieten. Kreisrat Piet Mayr (CSU) stimmte ebenfalls dafür, der Zornedinger Bürgermeister, dessen Gemeinde sich kürzlich als Standort für eine Berufsschule beworben hatte.

Wann das Berufsschulzentrum kommt und wo es stehen soll, ist in den Plänen jedoch noch offen. Klar ist nur, dass der Komplex aus drei Teilen bestehen soll: einer Berufsschule für 2000 Schüler in den Bereichen Einzel-, Groß- und Außenhandelskaufmann, Lagerlogistik, zahnmedizinischer Fachangestellter und Kfz-Mechatronik, zudem soll es eine Fachschule für Kinderpflege und eine Fachakademie für Sozialpädagogik geben.

© SZ vom 05.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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