Archäologe im Museum Erding:Aktuelle Forschung über Steinzeit-Bauern

Lange galt Bayern als Agrarstaat, und noch heute ist das bäuerliche Element zentraler Bestandteil der kulturellen Identität. Die Anfänge hiesiger Landwirtschaft reichen 7500 Jahre zurück. Zum Beginn der Jungsteinzeit machten Angehörige der sogenannten Linienbandkeramischen Kultur das Land an Sempt und Isen erstmals urbar. Dank der völlig neuen Lebensweise konnten die jungsteinzeitlichen Gemeinschaften eine enorme Dynamik entfalten, sodass die bäuerliche Zivilisation mit einem kulturellen Paukenschlag begann. Den aktuellen Stand der Forschung referiert der Steinzeitarchäologe Joachim Pechtl auf Einladung des Archäologischen Vereins Erding bei einem Vortrag im Museum Erding am kommenden Montag.

In allgemeinverständlicher Weise spannt Pechtl den Bogen von den Anfängen bäuerlichen Lebens im Vorderen Orient bis zu seiner Etablierung in Bayern. Schwerpunkte bilden die Wirtschafts- und Siedlungsweise sowie die Bestattungssitten dieser Zeit. Der Steinzeitarchäologe bindet auch aktuelle Ergebnisse aus dem Erdinger Land in seine Forschungen ein. So wurde vor erst fünf Jahren in Schwaig eine Siedlung der Linearbandkeramiker ausgegraben. Die dort entdeckten Hausgrundrisse verweisen auf die bislang ältesten Gebäude im Erdinger Land.

"Die ersten Bauern in Bayern", Joachim Pechtl, Mo., 1. Oktober, 20 Uhr im Museum Erding, Eintritt frei.

© SZ vom 27.09.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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