Am Sonntag:Der Landkreis hat die Wahl

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(Foto: N/A)

100 000 sind zur Stimmabgabe für EU-Parlament aufgerufen

Die Holländer und die Briten haben es schon getan, am kommenden Sonntag, 26. Mai, ist Deutschland dran: Es ist EU-Wahltag. Im Landkreis Erding sind circa 100 000 Wahlberechtigte zur Stimmabgabe für das Parlament aufgerufen. Fürs Mitmachen wurde von allen Seiten ordentlich geworben. Nicht wenige sprechen sogar von einer Schicksalswahl für den Staatenbund.

Die Wahlbeteiligung im Landkreis ließ allerdings bei der letzten EU-Wahl zu wünschen übrig: Gerade mal 42,29 Prozent der Wahlberechtigten machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Das waren noch weniger als 2009, da machten 43,82 Prozent ihr Kreuzchen. Wenn man auf die Veranstaltung "Wir feiern Europa" der pro-europäischen Bewegung von Pulse Of Europe Erding am vergangenen Wochenende blickt, ist das Interesse an Europa nicht so groß. Ganze 80 Menschen versammelten sich bei der zentralen Kundgebung, zu der mehrere Vereine und Interessengruppen aufgerufen hatten, auf dem Schrannenplatz in der Großen Kreisstadt. Die Veranstalter machten das schöne Sommerwetter mit verantwortlich - für den Wahlsonntag ist durchaus Ausflugswetter angesagt.

Spannend ist die Frage, wie die Parteien und Vereinigungen am Sonntag abschneiden werden. Im Landkreis Erding kam bei der letzten Europa-Wahl 2014 die CSU auf 42,55 Prozent (2009: 50,27), die SPD auf 14,43 (2009: 8,59). Die Grünen dürften ihr Ergebnis von 11,33 Prozent diesmal deutlich verbessern. Die Freien Wähler schnitten mit 5,84 Prozent und die AfD, die erstmals bei einer EU-Wahl angetreten war, erreichte 9,16 Prozent.

Betrachtet man die Anträge für eine Briefwahl in der Großen Kreisstadt, sieht es womöglich gar nicht ganz so schlecht aus mit der Wahlbeteiligung. Wie bei Pressesprecher Christian Wanninger zu erfahren ist, haben für die EU-Wahl von den insgesamt 25499 Wahlbeteiligten der Stadt 7135 die Briefwahl beantragt, bei der EU-Wahl 2014 waren es nur 4081 (bei der letzten Landtagswahl allerdings 7973). Es bleibt also abzuwarten, wie viele Landkreisbewohner in den insgesamt 174 Wahlbezirken, davon 111 Urnen- und 63 Briefwahlbezirke, ihre Stimme abgeben werden.

Jeder Wähler kann sich zwischen 40 Parteien und politischen Vereinigungen entscheiden. Neben den etablierten gibt es kleine Parteien wie die Grauen Panther oder das Bündnis Grundeinkommen. Anders als bei der Bundestagswahl hat jeder Wahlberechtigte nur eine Stimme. Gewählt wird nur eine Liste. Aus dem Landkreis Erding kommt diesmal kein Kandidat.

Das neue Parlament wird bis zum EU-Austritt Großbritanniens 751 Sitze zählen, danach 705. Die Zahl der Abgeordneten variiert zwischen 96 Sitzen für Deutschland und sechs Mandaten für Luxemburg, Malta und Zypern.

Unter www.landkreis-erding.de/wahlen können ab 18 Uhr die ersten Hochrechnungen abgerufen werden. Auf der Website werden in den Tagen nach der Wahl die endgültigen Ergebnisse eingestellt.

© SZ vom 25.05.2019 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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