Am Fuß des Fuchsbergs:Spuren aus der Steinzeit

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Archäologen graben neue Funde einer 5500 Jahre alten Siedlung aus

Bei den archäologischen Untersuchungen vor dem Bau des geplanten Hospizes am Sternweg sind weitere Spuren einer Siedlung aus der Jungsteinzeit gefunden wurden. Die Grabung sei ein "wichtiger neuer Mosaikstein in der Erforschung der seit den 1940er Jahren bekannten Siedlung im Bereich der Gärtnerei Ippisch" teilt Wilhelm Wagner, Stadtheimatpfleger für Archäologie, mit. Am Fußes des Fuchsbergs liegt in 1,50 Meter Tiefe ein noch bis heute zu Teilen erhaltenes, etwa 5500 Jahre altes Dorf, dessen Hausgrundrissen und Feuerstellen sich noch gut erkennen ließen, schreibt Wagner. Zahlreiche Funde wie Feuersteinsicheln, Keramikgefäße, Horn- und Knochenfunde sind bereits seit Jahren im Museum Erding ausgestellt.

Da auf dem Grundstück am Sternweg 11 ein Hospiz entstehen soll, musste vorab der Baugrund archäologisch untersucht werden. Mit dabei waren wieder Ehrenamtliche des Archäologische Vereins Erding und Mitarbeiter des Archäologischen Arbeitskreises des Museums Erding. Laut der aktuellen Pressemitteilung haben die Helfer seit Herbst 2018 in 250 Arbeitsstunden zunächst die oberen Bodenschichten auf dem Gelände abgetragen und anschließend bei den Ausgrabung geholfen, die fachlich von der archäologischen Fachfirma Planateam begleitet wurden.

Wie die in unmittelbarer Nachbarschaft schon gemachten Funde, seien auch die neuen der sogenannten Altheimer Kultur zwischen 3800 und 3400 vor Christus zuzuordnen. An der Hangkante des Fuchsbergs wurden bei der Ausgrabung nun vor allem Gruben entdeckt. Es könnte sich dabei um Lehmentnahmestellen handeln, die später als Abfallgrube für den Hausmüll der Siedlung genutzt wurden. Allerdings seien alle Befunde durch die Bodenerosion der vergangenen Jahrtausende stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Die zeitliche Einordnung habe man anhand von Keramikscherben, die in den Gruben gefunden wurden, festlegen können.

Neben dem Museum Erding, kümmert sich die Steinzeitarchäologin Barbara Limmer in den kommenden Monaten um die wissenschaftliche Aufarbeitung der Grabungsfunde. Die bei der Grabung entdeckten Tierknochen, die neben den Keramikscherben gefunden wurden, sollen durch eine Archäozoologin bestimmt werden. Für Ende 2019 plant das Museum mit dem Archäologischen Verein Erding einen Vortrag zu den bisherigen und den neuen Funden vom Fuchsberg.

© SZ vom 20.03.2019 / Kau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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