Altes Handwerk:Auf Tuchfühlung ins Museum Erding

(Foto: Museum Erding/oh)

Vor 90 Jahren starb Rupert Müller, der letzte Erdinger Loderermeister. Mit ihm endete eine Jahrhunderte währende Handwerkstradition in der Stadt. In Erding gab es Loderer spätestens seit dem 15. Jahrhundert. Ihren wirtschaftlichen Höhepunkt erlebten die Loderer zu Beginn des 17. Jahrhundert, kurz vor dem 30-jährigen Krieg. Bis ins 18. Jahrhundert lieferten sie ihre Erzeugnisse bis nach Oberitalien und sogar in die Türkei. Auch die Fugger in Augsburg vertrieben Lodenstoffe aus Erding, die vorzugsweise für wetterfeste Bekleidung verwendet wurde. Die Herstellung von Loden ist ein langwieriger Prozess. Die Dauerausstellung über das Lodererhandwerk im Museum Erding zeigt den Weg der Wolle vom Schaf bis zum fertigen Stoff. Die einzelnen Fertigungsschritte Schafschur, Wollreinigung, Kardätschen, Spinnen, Weben, Walken, Rauen, Scheren werden mit Modellen und Nachbauten gezeigt. Am Mittwoch, 18. April, 15 Uhr, steht bei der "Museum light"-Aktion "Auf Tuchfühlung" das historische Lodererhandwerk im Mittelpunkt. Nach einer halben Stunde Führung mit Museumsleiter Harald Krause folgt eine halbe Stunde Gedankenaustausch im Museumscafé bei einer Tasse Kaffee, die im Preis von fünf Euro oder ermäßigt vier Euro inbegriffen ist.

© SZ vom 05.04.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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