Idealismus, das betont er immer wieder, sei das, was ihn antreibe: Seit mittlerweile 16 Jahren organisiert Thomas Mayr die Altenerdinger Rocknacht, die immer zum Frühjahrsanfang stattfindet. Auch heuer wieder im Gasthof Adlberger, nämlich am Samstag, 2. April. In den Jahren zuvor gastierte die Veranstaltung auch schon in der Schiaßn und war trotzdem - geografisch nicht ganz korrekt - eine "Altenerdinger" Rocknacht.
Seit jeher organisiert also der Musiker Mayr zusammen mit seinem Spezl Bonifaz Prexl die Rocknacht. Eine Plattform wolle man bieten für Bands aus der Region und darüber hinaus, "zeigen, was sich so tut", sagt Mayr. Auch als Sprungbrett verstehen sie die Veranstaltung: Mit der Band The Living aus Neufinsing hatten Prexl und Mayr vor zwei Jahren zum Beispiel einen guten Riecher: Die Indie-Rocker sind mittlerweile weit über die Kreisgrenze hinaus bekannt und entwickeln sich nicht nur in der Münchner Rock-Szene vom Geheimtipp zu einer festen Größe.
Schon einige Monate vor der Rocknacht beginnt für Mayr und die Prexl die Arbeit. Sie sind ständig unterwegs, um die passenden Bands für dieNacht zu casten - und da lassen die beiden sich sogar mal in den Proberäumen blicken. In diesem Jahr, so sagt Mayr, habe man wieder eine interessante Mischung an Musikern zusammengetragen (siehe Kasten). Die meisten kommen aber nicht aus der Region, sondern haben einen etwas längeren Anfahrtsweg. Vielen Erdinger werden die Bandnamen nichts sagen.
Das wird die Fans der Rocknacht aber nicht stören: Seit vielen Jahren können die Organisatoren auf ein treues Stammpublikum setzen. Eines der Highlights der vergangenen 16 Jahre dürfte die Geburtstagsfeier im vergangenen Jahr gewesen sein. Damals wurden aus einer Rocknacht zwei: Ein ganzes Wochenende lang wurde beim Adlberger gerockt - und das Publikum hat gerne mit gemacht. "Das war mehr als ein großer Erfolg", sagt Mayr.
Auch finanziell hat es sich damals gelohnt, und auch das ist ein wichtiger Punkt. Denn die Bands bekommen eine Gage, jeder Musiker von jeder Band gleich viel. Mit dem Eintritt von jeweils zehn Euro, den die gut zweihundert Besucher pro Kopf bezahlen, komme man zwar gerade so hin. Große Sprünge machen könne man aber nicht, sagt Mayr. "Wir versuchen die Kosten zu dämpfen", sagt Mayr, "indem wir viel selbst mit anpacken." Finanziell, sagt er, war es früher auch schon einmal leichter: Damals, am Anfang, als der Flughafen sogar noch als Sponsor aufgetreten war und der Weißbräu auch mal ein paar Fässer Bier spendierte. Aber die Zeiten seien vorbei, das Geld sitze bei den Unternehmen nicht mehr so locker. Aber der Idealismus lässt Mayr und Prexl immer weitermachen - mit der Rocknacht wird es auch im kommenden Jahr weitergehen. Und man denkt schon weiter: In einer lauen Sommernacht könnte es, so schwärmt Mayr, eine "Rocknacht unplugged" geben; der Pavillon im Stadtpark würde sich für so ein Event zum Beispiel anbieten.
Erst aber muss die normale Rocknacht über die Bühne gebracht werden. Mayr hofft wieder auf großen Zuspruch - hat aber eine große Bitte: Pünktlich sollen die Gäste sein. Um acht Uhr geht es los und keine Minute später. Man hat schließlich ein strammes Programm vor sich, und spätestens um eins muss wieder Schluss sein mit der Musik. Und wenn man zügig durch das Programm kommt, sagt Mayr, wird es auch einen tolle Session am Ende geben, ein "Schmankerl", wie er sagt.
Und ein Geheimnis will er noch nicht verraten: Wann welche Band spielt. Sonst kämen manche Fans einfach später, und das wäre ungerecht den ersten Bands gegenüber.
Die Rocknacht findet am Samstag, 2. April, im Gasthof Adlberger in Altenerding statt - "allerspätestens" um 20 Uhr gehe es los. Karten kosten zehn Euro und sind an der Abendkasse zu haben. Tischreservierungen unter 08122/999 93 30.