Altenerding:Leichenhaus umfassend saniert

Kleinod am Friedhof St. Paul erfüllt jetzt moderne Standards

Neuer Glanz für ein architektonisches Kleinod in Erding: Nachdem die Stadt das Innere des Leichenhauses auf dem Friedhof St. Paul in den vergangenen Monaten aufwendig sanieren ließ, verleiht das Gebäude Bestattungen nun wieder den nötigen würdigen Rahmen, wie die Stadtverwaltung mitteilt. So entsprechen insbesondere die beiden Aufbewahrungskabinen jetzt modernen Standards. Denn neben der Aufbahrung von Särgen machen neue Urnenaufbahrungsständer die Verabschiedung von Verstorbenen möglich, die diese Beisetzungsform wählten. Arbeiten an den Türen, die Ausbesserung von Putzschäden, ein neuer Anstrich sowie die Neuanschaffung des kompletten Inventars und insbesondere neuer Katafalk- und Leichentransportwägen sowie von Leuchtern und Blumenschmuck runden die Sanierung ab.

Der Friedhof St. Paul gilt seit Jahrzehnten als Beispiel für die Kooperation zwischen Stadtverwaltung und der Katholischen Pfarrei St. Johannes: Während für das Leichenhaus das Standes- und Bestattungsamt der Kommune zuständig ist, verwaltet die Kirchengemeinde den Friedhof. Das im klassizistischen Stil errichtete Leichenhaus wurde im Jahr 1827 gebaut und 1914 das erste Mal umfassend erneuert. Auch der jetzt abgeschlossenen Innensanierung waren größere Arbeiten am Bauwerk selbst vorausgegangen. Leichenhäuser stellen eine relativ junge Errungenschaft dar, das erste deutsche wurde im Jahr 1791 in Weimar errichtet. Da eine Überführung des Leichnams erst dann erfolgen darf, wenn durch die Leichenschau der Tod zweifellos festgestellt wurde, gelten die im 18. Jahrhundert aufgekommene Furcht, lebendig begraben zu werden, und steigende hygienische Ansprüche als Gründe für die Errichtung.

© SZ vom 10.08.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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