Alles läuft "auf Sparflamme":Tierheim benötigt dringend Hilfe

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Es müssen neue Hundehütten her. Nicht nur aus Platzgründen, sondern auch wegen der Lärmbelästigung für die Anwohner. (Foto: Renate Schmidt)

Katzen brauchen ein Außengehege, Hunde neue Unterkünfte: Das Budget reicht jedoch nur für den laufenden Betrieb und die Arztkosten.

Von Debora Schießl, Landkreis

Der Tierschutzverein im Landkreis Erding schlägt Alarm: Ddringend werden Spenden benötigt, um das Tierheim im Landkreis zu erhalten. Schon jetzt laufe "alles auf Sparflamme". Nun müssen neue Hundeunterkünfte und ein Katzenauslauf für insgesamt 130 000 Euro gebaut werden. Diese finanziellen Mittel fehlen dem Verein, dessen Budget kaum für die nötigen Tierpflege- und Personalkosten reicht. In den vorherigen Jahren sei die Spendenbereitschaft zurück gegangen - bei steigenden Kosten. Laut dem Verein steigt die Mitarbeiterbelastung unaufhörlich, und "in einem Krankheitsfall droht der Betrieb des Tierheims in Erding zum Erliegen zu kommen". Die Vorsitzende Marlene Meier benötigt insbesondere dauerhafte Sponsoren und Geldspenden, "aber auch Materialleistungen und aktive Mitarbeit werden dringend benötigt".

Auch private Pflegestellen sind an ihrer Leistungsgrenze

Der Tierschutzverein kümmert sich um die Behandlung und Vermittlung der herrenlosen Tiere im Landkreis. Schon jetzt sei der Platz für die vielen Tiere knapp, die im Tierheim abgegeben werden. "Und es werden immer mehr. Die Menge der rund hundert Fundtiere im Jahr ist zwar recht konstant, aber diese finden auch meist zu ihren Besitzern zurück. Die Zahl der dauerhaft abgegebenen Tiere steigt aber stetig an. Unser Tierheim stößt an seine Grenzen", sagte Meier. Manche Hunde habe man deshalb schon nicht aufnehmen können, denn "die vertragen sich oft nicht mit andern Heimtieren und müssten einzeln gehalten werden. Dazu fehlt uns die Kapazität. Selbst im Idealfall können wir im Tierheim nur zehn Hunde aufnehmen".

Zwar gebe es auch private Pflegestellen für die Tiere, doch auch diese haben laut Meier ihre Leistungsgrenze bereits erreicht. Und nicht nur aus Platzgründen müssen neue Hundehütten her. "Die Lärmbelästigung für die Anwohner war zu groß. Nun müssen wir mit mehr Abstand zu den Wohnhäusern neue Hundeunterkünfte bauen." Und das ist nicht die einzige Baumaßnahme, die der Tierschutzverein zu stemmen hat. "Beim Neubau des Tierheims 2013 fehlte das Geld für einen Katzenauslauf. Im Sommer ist es für die Katzen ohne Auslauf viel zu heiß", so Meier. Die stickigen Räume seien bei mehr als 30 Grad den Katzen kaum zumutbar. Deswegen soll der Bau eines Außengeheges nachgeholt werden. "Die Kosten können wir ohne Hilfe nicht mehr tragen. Hauptsächlich finanzieren wir uns über Spendengelder, von den Gemeinden bekommen wir nur eine Fundtierpauschale", sagt Meier.

Das Budget reicht bei weitem nicht

90 000 Euro sind für die Hundeboxen kalkuliert, der Katzenauslauf soll etwa 40 000 Euro kosten. Das ist mit dem nur sechsstelligen Jahresbudget des Vereins nicht zu schaffen, da es bereits für Personal und die Tierversorgung gebraucht werde. Allein die Tierarztkosten hätten im vorherigen Jahr 80 000 Euro betragen. Besonders gesucht werden Sponsoren, die den Verein sowohl mit Geld- als auch mit Sachleistungen unterstützen wollen. Damit werden entweder die Tätigkeit des Vereins für in Not geratene Tiere unterstützt oder direkt die Baumaßnahmen für den Katzenauslauf und die Hundehütten.

Aktive Mitarbeit für den Verein oder bei den Baumaßnahmen werde ebenfalls begrüßt. Meier: "Wir müssen ein Fundament ausheben, Hütten und Auslauf bauen, Pflastersteine verlegen und vieles mehr. Alleine schaffen wir das nicht. Geldspenden helfen natürlich sehr, aber über engagierte Helfer freuen wir uns genauso."

Firmen, die sich mit Geldspenden, Material- oder Arbeitsleistung einbringen, bietet der Tierschutzverein an, auf der eigenen Website Werbung für die helfenden Unternehmen zu schalten. Sponsorengelder zu Gunsten gemeinnütziger Organisationen können außerdem als Betriebsausgabe beim Finanzamt abgesetzt werden. Interessierte können sich bei Marlene Meier telefonisch unter der 08123/ 1445 melden, oder eine E-Mail an kontakt@tierschutzverein-erding.de schreiben. Weitere Informationen auf www.tierschutzverein-erding.de.

© SZ vom 22.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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