Abschlussprüfungen:Für die Realschüler wird es ernst

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Spätestens am Mittwoch sind alle dran, dann wird Deutsch geprüft. Nach dem Abschluss gehen viele weiter zur Schule, aber immer mehr zieht es ins Handwerk

Von Pia Eichinger, Erding

Für etwa 500 junge Frauen und Männer an den vier Realschulen im Landkreis Erding wird es langsam ernst: An Dienstag, 25. Juni, legen die Schüler ihre erste schriftliche Abschlussprüfung zur Mittleren Reife ab. Während die Abiturienten und FOS-Absolventen bereits im Urlaub sind, mussten sich Bayerns Realschüler noch für die finalen Prüfungen Ende Juni vorbereiten.

An der Herzog-Tassilo-Realschule in Erding stellen sich 134 Schüler und Schülerinnen den Aufgaben, 26 weniger als im Vorjahr. 165 Abschlussschülerinnen sind es an der Mädchenrealschule Heilig Blut. Gut 150 Jugendliche legen an der Realschule Taufkirchen ihre Abschlussprüfungen ab. An der Realschule Oberding tritt der zweite Jahrgang mit 58 Prüflingen an. Allesamt haben am 25. Juni die erste Prüfung. Die bayerischen Realschüler legen die Prüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik ab sowie in einem weiteren Fach wie Physik oder Französisch - je nach gewählter Ausbildungsrichtung.

Los geht's mit Spanisch oder Tschechisch für alle Schüler, die diese Sprachen als Abschlussfach gewählt haben. Einen Tag später steht Deutsch auf dem Plan, spätestens an diesem Tag sind alle Prüflinge gefragt. Der Schulleiter der Realschule Oberding, Martin Heilmaier, macht seinen Schülern Mut: "Geht in die Prüfung rein und regt´s euch nicht auf." Es sei die Mischung aus Durchhalten und Entspannen, die zum Erfolg führe. Dieses Konzept verfolgen die Lehrer auch in ihrem Abschlusstraining. "Das Training ist freiwillig, das letzte Mal sind wir danach Pizza essen gegangen", sagte Heilmaier. Auch Josef Grundner, Schulleiter der Mädchenrealschule Heilig Blut, möchte positives Denken vermitteln. "Ich kann nur an die Einstellung meiner Schülerinnen appellieren. Sie sollen denken, das schaffen wir schon."

Am 5. Juli können die Schüler tief durchatmen, dann findet die letzte schriftliche Prüfung im Fach Werken statt. Mitte Juli folgt die Bekanntgabe der Noten, dann geht es für manchen in die Nachprüfung. Verpflichtend ist es, wenn die Noten nicht reichen, oder freiwillig für alle, die ihren Schnitt noch verbessern möchten.

2000 Prüfungen müssen die Lehrer korrigieren, während sich die Absolventen entspannt zurücklehnen können. Bei erfolgreichem Bestehen werden die Schüler offiziell am 19. Juli aus der Schule entlassen. Nach ihrem Abschluss gilt es dann eine Entscheidung zu treffen: Fachoberschule bis hin zur allgemeinen Hochschulreife oder eine Berufsausbildung. Laut Heilmaier sind die Interessen unterschiedlich: "Einige gehen auf die FOS, viele machen eine Ausbildung." Die Tendenz geht Richtung Berufsausbildung. Etwa zwei Drittel machen eine Ausbildung - und immer mehr zieht es ins Handwerk, das hat man an der Herzog-Tassilo-Realschule beobachtet.

Dort wie auch in Oberding verabschiedet man sich demnächst von einem Jahrgang, der sich durch ganz besonders großes Engagement und ein soziales Miteinander ausgezeichnet habe. "Die Absolventen sind bei unseren Lerntutoren, Aufsichtstutoren und Schulsanitäter sehr stark vertreten", heißt es von der Herzog-Tassilo-Realschule. Engagement zeigen auch die Schülerinnen der Mädchenrealschule Heilig Blut. Die zehnten Klassen haben demnach ein nachhaltiges Konzept zum Klimawandel entwickelt. Laut Grundner sei Demonstrieren das eine. "Aber wirklich etwas bewirken zu können, das ist das andere."

© SZ vom 24.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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